Beton-UFO Buzludzha: Bulgariens Vergangenheit trifft Zukunft

Dieses Video wurde am 3. August 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

In Bulgarien steht ein vergessenes Denkmal: Buzludzha. Dieses Beton-UFO ist ein Relikt aus der sozialistischen Vergangenheit. Heute wird es zum Schauplatz eines Festivals, das Vergangenheit und Zukunft verbindet.

Ein futuristisches UFO aus Beton thront in den bulgarischen Bergen: Das Buzludzha-Denkmal. Einmal jährlich erwacht es zum Leben, wenn junge Bulgaren in der spacigen Architektur feiern. Dieses Relikt aus der kommunistischen Ära, einst Symbol der Macht, fasziniert noch heute. Fotograf Bedros Asenan erinnert sich an seine Jugend, als er den Bau begleitete und die Eröffnung des Denkmals in den 1980ern dokumentierte. Für ihn ist es ein Teil der Geschichte Bulgariens, losgelöst von seiner Entstehungszeit.

Die Meinungen darüber, wie man mit solchen architektonischen Zeugnissen umgehen soll, gehen in Bulgarien auseinander. Während einige die sozialistische Vergangenheit kritisch sehen, verbinden andere positive Erinnerungen damit. Eine Studie zeigt, dass ein Drittel der Bulgaren sich den Sozialismus zurückwünscht. Die Wahrzeichen dieser Epoche sind allgegenwärtig und prägen das architektonische Erbe des Landes.

Dora Ivanova, eine Architektin, setzt sich seit zehn Jahren für den Erhalt des Buzludzha-Denkmals ein. Ihrer Meinung nach ist es wichtig, den Ort zu interpretieren und seine Geschichte zu erzählen. Dabei geht es nicht darum, das Denkmal originalgetreu zu renovieren, sondern die Propaganda dahinter zu verstehen, um sich für die Zukunft davor zu schützen. Sie hat eine Stiftung gegründet, um die Ruine in einen Ort der Begegnung zu verwandeln.

„Es ist wichtig, die Geschichte des Denkmals zu erzählen, aber nicht, es originalgetreu zu renovieren. Wir wollen die Propaganda verstehen, um uns für die Zukunft davor zu schützen.

Die jahrelange Vernachlässigung hat ihre Spuren hinterlassen. Die einst farbenprächtigen Mosaike und Wandbilder verfallen zusehends. Architektin und Fotograf hoffen auf eine Rekonstruktion, um sie Besuchern zugänglich zu machen. Das Denkmal besitzt noch immer Glanz und Geschichte. Es liegt nun in den Händen der Jugend, zu entscheiden, ob es wiederbelebt oder seinem Schicksal überlassen wird. Einmal im Jahr wird es auf einem Festival zur Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft.