Dieses Video wurde am 12. November 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Bundeswehr feiert ihr 70-jähriges Bestehen. Zwischen Gelöbnis und neuer sicherheitspolitischer Lage stellt sich die Frage nach der Zukunft der Truppe und ihrer Rolle in Europa. Ein Blick auf Herausforderungen und den Wandel.
Für 250 Rekruten beginnt ein neuer Lebensabschnitt mit dem feierlichen Gelöbnis, genau 70 Jahre nach den ersten Rekruten der Bundeswehr. Der bayerische Ministerpräsident betont die Wertschätzung für die Bundeswehr, die sich nicht nur in Worten, sondern auch in finanzieller Unterstützung zeigen muss. Verteidigungsminister Pistorius hebt die Bedeutung der Truppe in einem sicherheitspolitischen Umbruch hervor, in dem der Krieg nach Europa zurückgekehrt ist.
Oberfeldwebel Sophie stellt sich der Herausforderung des Bergrettungslehrgangs in Mittenwald, einer der Ausbildungseinrichtungen der ersten Stunde. Die Bundeswehr sollte ab 1955 unter Kanzler Adenauer schnell verteidigungsbereit sein und im Rahmen der NATO den Warschauer Pakt abschrecken. Doch die Zeiten haben sich geändert, und nach Jahren der Abrüstung steht die Truppe vor einem riesigen Berg an Aufgaben.
Die Bundeswehr muss sich wandeln, um den aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen gerecht zu werden. Es braucht eine Neuausrichtung hin zur Landes- und Bündnisverteidigung. Qualität statt Quantität ist entscheidend!
Militärhistoriker Sönke Neitzel von der Uni Potsdam betont, dass die Bundeswehr zwar eine Parlamentsarmee geblieben ist, aber sich wieder stärker auf die Landes- und Bündnisverteidigung konzentrieren muss. Die Abrüstung nach dem Kalten Krieg war zwar verständlich, aber möglicherweise zu radikal. Nun gilt es, die Truppe wieder zu einer Armee zu machen, die zur Abschreckung fähig ist.
Die Politik konzentriert sich laut Neitzel zu sehr auf reine Zahlen statt auf die tatsächliche Kampfkraft und Qualität der Soldaten. Er plädiert dafür, dass die Bürger genau darauf achten müssen, dass die NATO-Verpflichtungen erfüllt werden. Die Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht wird kontrovers diskutiert. Viele befürworten eine Art schwedisches Modell, bei dem nur ausgewählte Personen eingezogen werden.




