Dieses Video wurde am 3. Juni 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Das Bürgergeld sollte Anreize zur Arbeitsaufnahme schaffen. Doch eine aktuelle Reportage zeigt: In der Praxis stößt das System an seine Grenzen. Jobcenter-Mitarbeiter beklagen Machtlosigkeit, da Sanktionen oft ins Leere laufen. Warum ist das so?
Trotz Anreizen zur Arbeitsaufnahme zeigt das Bürgergeld-System in der Praxis deutliche Grenzen. Eine aktuelle Reportage deckt auf, dass Jobcenter-Mitarbeiter oft machtlos sind, da Sanktionen ins Leere laufen. Das System erweist sich als praxisfeindlich. Insbesondere die eigentlich mögliche Kürzung um 100% wurde bisher kaum umgesetzt, was die Wirkung der Reform stark beeinträchtigt. Die Rufe nach Veränderungen werden lauter.
Jobcenter-Mitarbeiter beklagen Machtlosigkeit: Sanktionen laufen oft ins Leere, da das System praxisfeindlich ist und reale Konsequenzen fehlen.
Experten weisen darauf hin, dass viele Probleme des Bürgergelds bereits unter Hartz IV existierten. Personen, die seit Jahren keinen Kontakt zum Jobcenter haben, waren auch früher schwer zu erreichen. Das Kernproblem liegt in der Umsetzung politischer Ziele. Die Hoffnung auf einen Paradigmenwechsel und den Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit durch das Bürgergeld hat sich bisher nicht erfüllt. Die Kennzahlen sind stagnierend oder sogar schlechter geworden.
Die Debatte über notwendige Anpassungen des Bürgergeldsystems gewinnt an Fahrt. Eine zentrale Frage betrifft die Wirksamkeit von Sanktionen. Aktuelle Forschung und politische Diskussionen legen nahe, dass höhere Sanktionen zu Beginn und über längere Zeiträume wirksamer sein könnten. Allerdings sind solche Anpassungen durch Urteile des Bundesverfassungsgerichts juristisch komplex. Für die Union, die das Bürgergeld reformieren will, stellt dies eine erhebliche Herausforderung dar. Es bedarf praxistauglicher Lösungen, die rechtlich Bestand haben und das System effektiv steuern.