Dieses Video wurde am 30. Juni 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Wolfgang Bosbach übt scharfe Kritik an Angela Merkels Migrationspolitik. Er wirft ihr vor, die Realität zu verkennen und fordert konsequentes Handeln. Die Integrationsdebatte müsse ehrlicher geführt werden.
Wolfgang Bosbach äußert sich kritisch zur aktuellen Migrationsdebatte in Deutschland. Er bemängelt, dass Probleme seit Jahren bekannt sind, aber aufgrund politischer Korrektheit nicht offen angesprochen werden. Die Kölner Silvesternacht hätte ein Anlass für eine Kurskorrektur sein müssen, doch die Aufregung legte sich schnell wieder. Bosbach betont die Notwendigkeit, die Problematik von Einzelfällen zu trennen und benennt junge Männer aus anderen Kulturkreisen als Problemgruppe. Er kritisiert die Äußerungen des Bürgermeisters von Gelnhausen bezüglich der hohen Temperaturen als Ursache für Vorfälle.
Bosbach kritisiert, dass bei der Migrationsdebatte oft über, aber selten mit Geflüchteten gesprochen werde. Er fordert Konsequenz bei der Durchsetzung der Rechtsordnung und kritisiert die hohen Hürden für Ausweisungen.
Angela Merkel hatte sich zur Migrationspolitik geäußert und wurde dafür von Bosbach kritisiert. Bosbachs Frau ist seit Jahren in der Flüchtlingshilfe tätig und er findet Merkels Aussage, es werde nicht mit den Betroffenen geredet, unangebracht. Er betont, dass Integration vor Ort in den Städten und Gemeinden stattfindet und die Integrationsleistung von den Betroffenen selbst erbracht werden muss. Der Staat könne helfen, aber Integrationswille sei entscheidend.
Die aktuelle Politik der Bundesregierung, die auf eine Begrenzung der Zahlen abzielt, hält Bosbach grundsätzlich für richtig. Er betont aber die Notwendigkeit einer gesamteuropäischen Lösung. Bis zu deren Umsetzung sieht er jedoch weiterhin Probleme. Bosbach äußert Zweifel an der Praktikabilität des gemeinsamen Asylsystems der Europäischen Union. Er argumentiert, dass Menschen, die über sichere Staaten einreisen, kein Recht haben sollten, sich den Ort ihres Asylantrags selbst auszusuchen. Offene Grenzen und ein gut ausgestatteter Sozialstaat würden sich ausschließen.
„Offene Grenzen und ein gut ausgestatteter Sozialstaat schließen sich aus, wenn wir keine inakzeptablen Ergebnisse wollen. Die Politik muss endlich die Realität anerkennen und handeln!“