Dieses Video wurde am 7. September 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Der Vorschlag von Marcel Fratzscher, Rentner zu einem sozialen Pflichtjahr zu verpflichten und einen Boomer-Soli einzuführen, sorgt für heftige Kritik. Wolfgang Kubicki rechnet mit dem DIW-Präsidenten ab und nennt dessen Thesen realitätsfern.
Marcel Fratzscher, Präsident des DIW, sieht sich mit erneuter Kritik konfrontiert. Seine Forderungen nach einem verpflichtenden sozialen Jahr für Rentner und einem Boomer-Soli stoßen auf breite Ablehnung. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach wirft Fratzscher vor, politisch motiviert zu sein und dessen ökonomische Expertise infrage zu stellen. Seine Prognosen der Vergangenheit hätten sich oft als falsch erwiesen.
Kubicki kritisiert Fratzschers Vorschläge scharf: Die Boomer hätten das Land aufgebaut, ein Zwangsjahr sei kontraproduktiv. Stattdessen brauche es Anreize für Jüngere.
Auch Ökonom Bernd Raffelhüschen äußert Bedenken bezüglich Fratzschers Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens. Ein solches Einkommen ohne Leistung würde Anreize zur Arbeitsaufnahme reduzieren und wäre angesichts der wirtschaftlichen Lage Deutschlands kontraproduktiv. Deutschland brauche mehr, nicht weniger fleißige Arbeitskräfte, so Raffelhüschen.
Wolfgang Kubicki, stellvertretender FDP-Parteivorsitzender, bezeichnet Fratzscher nicht als Top-Ökonomen und vermutet, dass dessen Vorschläge lediglich der Verkaufsförderung seines Buches dienen. Er betont die Leistungen der Boomer-Generation beim Aufbau des Landes und kritisiert die Idee eines Boomer-Solis als ungerechtfertigt und ineffektiv. Eine Rentenreform sei zwar notwendig, aber der Fokus sollte auf der Verlängerung der Lebensarbeitszeit liegen.
Kubicki widerspricht auch Fratzschers Behauptung, die Babyboomer hätten die Friedensdividende verfrühstückt. Er erinnert daran, dass auch das DIW unter Fratzscher einst geringere Verteidigungsausgaben befürwortete. Die aktuelle Bedrohungslage erfordere jedoch ein Umdenken. Kubicki kritisiert Fratzschers Wortwahl als unangemessen und fordert einen würdigen Ruhestand für die verdiente Generation.