Dieses Video wurde am 28. September 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Hanna Fedaronak musste Belarus verlassen, um einer Verhaftung zu entgehen. Jetzt setzt sie ihren Kampf aus Polen fort. Ihr Ziel: Ein freies Belarus und das Wiedersehen mit ihrer Familie.
Hanna war eine Unterstützerin von Sergei Tichanowski, einem Blogger, der 2020 gegen Lukaschenko kandidieren wollte. Seine Verhaftung öffnete ihr die Augen. Als Switlana Tichanowskaja an seiner Stelle antrat, sammelte Hanna Unterschriften in jedem Dorf. Sie registrierte sich als Wahlbeobachterin, um Wahlfälschungen zu dokumentieren. Die Wahlkommission erklärte Lukaschenko zum Sieger, was zu landesweiten Protesten führte.
Nachdem Hanna mehrfach festgenommen wurde, floh sie nach Polen. In Warschau arbeitet sie nun in einer Aufnahmestation für politische Flüchtlinge. Viele Neuankömmlinge sind verängstigt, da die Unterdrückung in Belarus immer weitergeht. Konstantin Schuler, ein weiterer Flüchtling, betont die Notwendigkeit der Unterstützung für die Zivilgesellschaft in Belarus. Jede Hilfe mache einen großen Unterschied.
Die Situation in Belarus verschärft sich kontinuierlich, weshalb die Unterstützung der Zivilgesellschaft und der Schutz politischer Flüchtlinge unerlässlich sind.
Weil Hanna in Warschau Veranstaltungen für die Opposition organisiert, übt das Regime Druck auf ihre Familie aus. Ihre 80-jährige Mutter wurde von der Polizei heimgesucht und ihre Nichte mehrmals festgenommen. Ihre Tochter Elisabetta floh zwei Jahre später ebenfalls aus Belarus. Trotz der Schwierigkeiten findet Hanna immer wieder Kraft für ihre Oppositionsarbeit. Sie ist die Lokomotive der Familie.
Es gibt Momente, in denen Hanna müde und mutlos ist, aber irgendetwas treibt sie immer wieder an. Sie möchte ihre Mutter und Schwestern wiedersehen, die mittlerweile Enkelkinder haben. Ihr größter Wunsch ist es, ihre Familie und Freunde wieder in einem freien Belarus zu treffen. Die Sehnsucht nach Normalität und Freiheit ist ihr Antrieb.