Dieses Video wurde am 1. September 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Baumarktbranche erlebt einen Umbruch. Nach Boomjahren während der Pandemie kämpfen viele mit sinkenden Umsätzen und steigenden Preisen. Ist das eine Krise oder eine normale Marktanpassung?
Der Hellweg Baumarkt in Oberhausen ist ein Beispiel für die aktuelle Situation. Die Kette muss Filialen schließen, um zu überleben. Als Gründe werden die massiven Herausforderungen der letzten Jahre und das schwierige Konsumklima genannt. Auch der Konkurrent Hammer hat Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Der einstige Boom, der mit der Do-it-yourself-Mentalität begann, ist vorbei. Gestiegene Preise und die Bauflaute setzen der Branche zu.
Die aktuelle Situation ist keine Krise, sondern ein wirtschaftlicher Bereinigungsprozess. Manche Unternehmen haben ihre Hausaufgaben besser gemacht als andere.
Die Bauindustrie spielt eine entscheidende Rolle. 2024 gab es einen Rückgang von 17% bei den Baugenehmigungen und 15% bei den Fertigstellungen. Weniger Bauprojekte bedeuten weniger Umsatz für die Baumärkte. Kleine Baumärkte spüren die Auswirkungen, während größere Ketten wie Hornbach und Obi den Strukturwandel besser meistern. Auch der Onlinehandel gewinnt an Bedeutung.
Hartmut Buren, Inhaber eines Hagebaumarktes, setzt trotz Krise auf Expansion und hat einen zweiten Markt eröffnet. Er sieht die Konkurrenz durch Discounter wie Lidl und Temu kritisch, die mit billigen Artikeln den Markt aufmischen. Buren setzt auf hochwertige Produkte wie Grillgeräte, um Kunden anzuziehen. Steigende Baustoffpreise und fehlende junge Kunden, die weniger umziehen, verschärfen die Situation.
Viele Baumarktketten haben den Onlinehandel lange vernachlässigt. Wer jedoch gut im Netz vertreten ist, kann auch im stationären Handel profitieren. Experten sehen langfristig schwierigere Bedingungen für kleine, regionale Unternehmen und Familienbetriebe. Ein wirtschaftlicher Bereinigungsprozess ist im Gange, bei dem sich die Spreu vom Weizen trennt. Die großen Namen werden überleben, aber für die Kleinen wird es eng.