Dieses Video wurde am 22. September 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Deutsche Bahn steht vor einer grundlegenden Erneuerung. Verkehrsminister Schnieder präsentiert Eckpunkte für eine Reform, doch die Herausforderungen sind enorm. Kann Eveline Palla, die neue Chefin, das Ruder herumreißen?
Ratlosigkeit an den Bahnhöfen ist Alltag: Verspätungen und marode Infrastruktur prägen das Bild. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder will nun gegensteuern und hat Eckpunkte für eine Bahnreform vorgestellt. Viele Bürger sehen im Zustand der Bahn ein Spiegelbild des Staates selbst. Schnieder betont die Notwendigkeit, die Funktionsfähigkeit der Bahn zu demonstrieren. Kernpunkte sind die Konzentration auf das Kerngeschäft und die Stärkung der Unabhängigkeit der Infrastruktursparte.
Eveline Palla, die neue Chefin, soll den Konzern effizienter machen. Sie bringt Erfahrung aus dem Regionalverkehr mit. Die Erwartungen sind hoch: Die Bahn muss sich grundlegend verändern, mutiger und schneller werden. Bis Kunden diese Verbesserungen spüren, wird es jedoch dauern. Ein Sofortprogramm soll unter anderem für transparentere Kommunikation bei Verspätungen sorgen.
Die Bahnreform steht vor großen Herausforderungen. Die Strategiefrage bleibt offen: Soll die Bahn ein integrierter Konzern bleiben, oder wird sie weiter auseinander genommen?
Der Mobilitätsforscher Andreas Knie äußert sich zur Personalie Palla. Der Lokführerschein sei eher eine Geste für die Medien. Entscheidender sei ihre Erfahrung in verschiedenen Positionen bei der Bahn. Allerdings betont er, dass Palla nur eine Person sei und strategische Fragen noch ungeklärt sind. Es fehlt eine klare Antwort auf die Frage, in welche Richtung sich die Bahn entwickeln soll und wie die Finanzierung gesichert wird.
Knie kritisiert, dass die vom Minister angekündigten 100 Milliarden Euro bis 2029 im Bundeshaushalt noch nicht vorgesehen sind. Zudem bestehe weiterhin das Problem der Jährlichkeit der Mittel. Insgesamt sei das vorgelegte Papier eher passiv und kein Befreiungsschlag für eine echte Verkehrswende. Trotzdem betont Knie, dass die Bahn viel Substanz habe, die es zu nutzen gilt.