Dieses Video wurde am 7. November 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Debatte um Ausreiseprämien für Flüchtlinge in Deutschland eskaliert. Kritiker sehen darin eine fragwürdige Praxis, während Befürworter die finanzielle Entlastung betonen. Doch ist das wirklich eine nachhaltige Lösung?
In der politischen Diskussion gewinnt die Idee einer Ausreiseprämie für Flüchtlinge an Bedeutung, insbesondere nach der Ankündigung, afghanischen Flüchtlingen Geld anzubieten, um auf ihren Einreiseanspruch zu verzichten. Unionspolitiker argumentieren, dass jede freiwillige Rückkehr kostengünstiger sei als eine Abschiebung. Dänemark setzt bereits auf ähnliche Anreize. Kritiker wie Henrik Broder sehen darin jedoch einen Skandal, da Menschen über Jahre hingehalten und dann mit Geld abgefunden würden.
„Es ist eine unglaubliche Brutalität, Leute zwei Jahre warten zu lassen, um ihnen dann ein unanständiges Angebot zu machen.“ – Henrik Broder kritisiert die Praxis scharf.
Broder bemängelt, dass Deutschland einerseits durch Pullfaktoren Flüchtlinge anziehe und nun mit ähnlichen Anreizen deren Rückkehr oder Fernbleiben fördern wolle. Er kritisiert, dass Zusagen gegenüber Ortskräften und deren Familienangehörigen gebrochen würden. Gleichzeitig verweist er auf Abkommen mit der Türkei und Maghreb-Staaten, die dafür bezahlt werden, Flüchtlinge abzuhalten. Die Bekämpfung von Schleppern bleibe hingegen weiterhin mangelhaft.
Ein weiteres Problem sieht Broder in der potenziellen Signalwirkung: Wenn sich herumspricht, dass Deutschland Geld für Nicht-Einreise oder Ausreise zahlt, könnte dies Menschen erst recht dazu bewegen, nach Deutschland zu kommen, um von den Prämien zu profitieren. Er schlägt vor, eine Liste von Staaten zu erstellen, aus denen keine Menschen einreisen sollen, und diesen im Gegenzug Naturalien anzubieten. Sein provokanter Vorschlag: Elektroautos statt Bargeld.
Broder argumentiert, dass Deutschland ohnehin mit einer großen Anzahl unverkaufter Elektroautos zu kämpfen habe. Diese könnten als Naturalien an Menschen in anderen Ländern verteilt werden, die sich verpflichten, nicht einzureisen. Damit würde man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Die Elektroauto-Lager würden sich leeren und gleichzeitig würden Anreize geschaffen, die Migration zu begrenzen. Ob dies realistisch und umsetzbar ist, bleibt jedoch fraglich.




