Atomkraft: Comeback-Debatte in Deutschland?

Dieses Video wurde am 22. Mai 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Debatte um ein Comeback der Atomkraft in Deutschland, eigentlich längst beendet, flammt unerwartet wieder auf. Mit einer „Anschaltkonferenz“ in Berlin drängt die Lobby auf eine Kehrtwende und fordert die Wiedereinschaltung von AKWs. Das Thema Energiesicherheit und -preise erhält dadurch eine neue, kontroverse Dimension.

Die sogenannte Anschaltkonferenz in Berlin bringt die Atomdebatte zurück. Befürworter fordern die Reaktivierung von mindestens neun deutschen Kernkraftwerken. Ihre klare Botschaft: Nur mit Kernenergie seien stabile Strompreise, Klimaschutz und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu sichern. Als Beispiel wird oft Belgien genannt, das seine Reaktoren länger laufen lässt und neue baut. Kritiker bemängeln, dass die Gefahren dabei kleingeredet werden.

Umfragen zeigen: Eine Mehrheit der Bevölkerung würde den Atomeinstieg wieder befürworten. Die Politik ist in dieser Frage verzagter als das Volk.

Trotz atomfreundlicher Töne der Union scheint ein Ausstieg vom Ausstieg in Deutschland politisch in weiter Ferne. Im Ausland, wie in Belgien, hat sich der Trend hingegen gedreht; dort sind sogar neue Reaktoren geplant. Viele Bürger sehen die Kernkraft als wichtige Backup-Option angesichts der aktuellen Energiesicherheit, besonders bis erneuerbare Energien die Versorgung vollständig sichern. Die Konferenzteilnehmer sind überzeugt, dass eine AKW-Einbindung die Situation radikal verbessern würde.