Dieses Video wurde am 29. November 2025 von euronews (deutsch) auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Ein viraler Clip über Anti-Vergewaltigungs-Unterwäsche sorgt für Aufsehen. Doch die Behauptung, es handle sich um eine europäische Entwicklung, ist falsch. Rechte Kreise versuchen, damit Stimmung zu machen.
In den sozialen Medien kursiert ein Video, das angeblich eine neue europäische Marke für Anti-Vergewaltigungs-Unterwäsche zeigt. Figuren der extreme Rechte, wie Tommy Robinson, nutzen den Clip, um xenophobe Ressentiments zu schüren. Sie behaupten fälschlicherweise, Europa würde diese Unterwäsche einführen, um Frauen vor Migranten zu schützen, anstatt die Grenzen zu schließen. Diese Behauptung entbehrt jedoch jeglicher Grundlage und dient lediglich der politischen Propaganda.
Die im Video gezeigte Unterwäsche stammt ursprünglich aus den USA. Die Firma AR Wear startete bereits 2013 eine Crowdfunding-Kampagne, um das Produkt zu finanzieren. Es kamen knapp 55.000 Dollar zusammen, aber die Kampagne wurde eingestellt. Das letzte Update des Unternehmens stammt von 2016, in dem Herstellungsschwierigkeiten genannt wurden. Seitdem gab es keine weiteren Informationen, was darauf hindeutet, dass das Produkt nie auf den Markt kam.
Die Behauptung, die Anti-Vergewaltigungs-Unterwäsche sei eine europäische Entwicklung, ist schlichtweg falsch. Rechte Gruppierungen missbrauchen die Thematik, um Angst und Fremdenhass zu schüren.
Auch die Behauptung, ein deutsches Unternehmen vertreibe ähnliche Produkte, ist nur bedingt richtig. Recherchen ergaben, dass es 2017 und 2018 Artikel über Safe Shorts gab, eine Marke für Anti-Vergewaltigungs-Shorts, die von einer Frau in Deutschland entwickelt wurde. Allerdings konnten keine aktuellen Kontaktinformationen oder eine Website für das Unternehmen gefunden werden. Dies deutet darauf hin, dass Safe Shorts möglicherweise nicht mehr erhältlich ist oder nicht weiter vermarktet wird.
Es ist wichtig, solche Behauptungen kritisch zu hinterfragen und sich nicht von Falschinformationen in den sozialen Medien beeinflussen zu lassen. Die Verbreitung solcher Gerüchte dient lediglich dazu, gesellschaftliche Spannungen zu verstärken und politische Ziele zu verfolgen. Stattdessen sollte der Fokus auf faktenbasierter Information und einer konstruktiven Auseinandersetzung mit dem Thema liegen.




