Alaska-Gipfel: Putins Strategie und Europas Dilemma

Dieses Video wurde am 14. August 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Der bevorstehende Alaska-Gipfel zwischen den USA und Russland wirft Fragen auf: Kann Europa seine Interessen wahren? Experte Feller analysiert die strategischen Herausforderungen und die Rolle Europas im Konflikt.

Der Sicherheitsexperte Tobias Feller analysiert die EU-Bemühungen gegenüber Donald Trump im Kontext des Russland-Ukraine-Konflikts. Er betont, dass der Fünf-Punkte-Plan zwar vernünftig sei, der globale Kontext jedoch problematisch ist. Der geplante Gipfel in Alaska bestätige Putins Weltsicht von Großmachtinteressen, was eines von Putins Kriegszielen unterstützt. Feller bezweifelt, dass Trump die europäischen Interessen bei Putin durchsetzen wird, da die USA aus dem Konflikt aussteigen wollen.

Friedrich Merz fordert erhöhten Druck auf Russland, doch Feller sieht europäische Versäumnisse seit 2014 als Ursache. Eine stärkere, geeinte europäische Militärstrategie würde die Abhängigkeit von den USA verringern. Momentan setzen die Europäer auf eine Strategie der Maximalanlehnung, da andere Mittel fehlen.

Die Einigung, die Ukraine bei Territorialverhandlungen einzubeziehen, hält Feller für schwierig umsetzbar. Putin erkenne Selenskyj nicht als gleichwertigen Verhandlungspartner an, was einem imperialen Grundverständnis entspricht. Eine Einigung zwischen Trump und Putin könnte jedoch Druck auf Selenskyj ausüben. Putin wird ein Treffen auf Augenhöhe vermeiden, da dies seiner Sicht einer Spezialoperation widerspricht.

Ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj auf Augenhöhe ist für Putin schwer vorstellbar, es sei denn, Selenskyj wird zuvor zurechtgestutzt. Dies unterstreicht das imperiale Denken Russlands.

Die aktuelle Situation ist eine Folge europäischer Versäumnisse seit 2014, die zu einer Strategie der Maximalanlehnung an die USA geführt hat. Es wird Zeit für mehr Eigenständigkeit Europas.

Um die Glaubwürdigkeit der EU zu wahren, ist es entscheidend, dass die Ukraine bei potenziellen Verhandlungen über territoriale Fragen unbedingt mit am Tisch sitzt.