Afghanen in Deutschland: Aufnahmestopp gebrochen?

Dieses Video wurde am 31. Oktober 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Trotz Aufnahmestopp landen weiterhin Afghanen in Deutschland. Die Regierung versucht zu beschwichtigen, während die Rückführung von Syrern stockt. Außenminister Wadefu räumt ein, dass eine schnelle Rückkehr aufgrund der Zerstörungen in Syrien unwahrscheinlich ist.

Die Bundesregierung steht nach der Landung des dritten Flugzeuges mit afghanischen Staatsangehörigen in Hannover unter Druck. Das Innenministerium, unter der Führung der CSU, beteuert, dass alle 14 Personen intensiv geprüft wurden und über die erforderlichen Ausreisegenehmigungen verfügen. Mehrere Gerichtsurteile verpflichten Deutschland zur Aufnahme, obwohl das Aufnahmeprogramm eigentlich gestoppt wurde. Die Realität zeigt jedoch, dass der Umgang mit Flüchtlingen aus Afghanistan und Syrien weiterhin eine Herausforderung darstellt.

Außenminister Wadefu besuchte kürzlich Damaskus und gestand ein, dass er aufgrund der massiven Zerstörungen nicht mit einer raschen Rückkehr vieler Syrer in ihre Heimat rechnet. „Ich glaube, es ist zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr eingeschränkt möglich, weil äh in der Tat doch sehr viel an Infrastruktur in diesem Land zerstört ist.“ Dies bedeutet, dass freiwillige Rückführungen vorerst kaum zu erwarten sind. Die politische Lage bleibt angespannt.

Trotz des Sturzes von Machthaber Assad glaubt der Außenminister nicht an eine massenhafte freiwillige Ausreise. Man wolle Syrien aber helfen, die Voraussetzung für eine Rückkehr zu schaffen.

Rückführungen wird es vorerst nur bei schweren Straftätern geben, so der Außenminister. Vor einem Monat hatte der Innenminister noch angekündigt, noch in diesem Jahr eine Vereinbarung mit Syrien zu treffen, um auch Personen ohne Aufnahmetitel abschieben zu können. Hier zeichnet sich eine differenzierte Haltung innerhalb der Regierung ab. Die innenpolitische Debatte ist weiterhin präsent.

Der Außenminister tritt nun auf die Bremse: Vorerst keine Abschiebungen im großen Stil nach Syrien. Aufgrund der Aufnahmezusagen dürften in den kommenden Monaten weitere Afghanen in Deutschland landen. Die Flüchtlingspolitik bleibt ein zentrales Thema. Die Koalitionsverhandlungen könnten dadurch beeinflusst werden.