AfD-Verbot: Gefährlicher Vorstoß der Grünen?

Dieses Video wurde am 5. September 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Debatte um ein AfD-Verbotsverfahren kocht wieder hoch. Ist es der richtige Weg, um die Partei zu schwächen oder befeuert es sie nur? Ein Experte warnt vor fatalen Folgen und plädiert für inhaltliche Auseinandersetzung.

Die AfD erlebt in Umfragen einen Höhenflug, was die Rufe nach einem Verbotsverfahren lauter werden lässt. Jan Schäfer, Bild-Politik-Chef, hält diese Debatte für äußerst gefährlich. Er argumentiert, dass ein solches Verfahren das Gegenteil bewirken könnte, nämlich die AfD zu stärken statt zu schwächen. Zudem sei der Erfolg eines Verbotsverfahrens keineswegs sicher, was im Falle eines Scheiterns der AfD in die Hände spielen würde.

Ein AfD-Verbot löst die Probleme nicht, sondern verschiebt sie nur. Stattdessen muss man sich mit den Ursachen des Erfolgs auseinandersetzen.

Schäfer betont, dass ein Parteiverbot die Wähler der AfD nicht verschwinden lässt. Diese würden sich wahrscheinlich in einer neuen Partei mit ähnlichen Ausrichtungen wiederfinden. Vielmehr müsse man sich fragen, welche Probleme die AfD-Wähler adressieren und welche Fehler die etablierten Parteien machen. Themen wie Migration und Bürgergeld müssten ernst genommen und inhaltlich diskutiert werden.

Die Grünen haben zu Gesprächen über ein Verbotsverfahren eingeladen, doch die Union sollte diese Einladung ablehnen, so Schäfer. Stattdessen sollten sich alle Parteien fragen, warum die AfD gerade in der Zeit der Ampelkoalition so stark geworden ist. Offenbar hat die Politik von SPD, Grünen und FDP viele Menschen in der Bevölkerung verunsichert und enttäuscht. Anstatt die unliebsame Partei zu verbieten, müsse man die eigene Politik überdenken.