Dieses Video wurde am 30. November 2025 von ntv Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die AfD gründet eine neue Jugendorganisation. Experte Johannes Hilje sieht darin einen Juniorflügel für Remigrationslobbyisten. Wird die neue Jugendorganisation die gesellschaftlichen Spannungen weiter verschärfen?
Die neu gegründete Jugendorganisation der AfD unterscheidet sich von der vorherigen vor allem durch ihre Immunität. Laut Politikberater Johannes Hilje gehe es nicht um weniger Radikalität, sondern um den Schutz vor rechtlichen Mitteln. Die bisherige AfD-Jugend, als Verein der jungen Alternativen organisiert, wurde vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft. Nun wird die Parteijugend unter den Schutz der Mutterpartei gestellt, was ein Verbot erschwert. Langfristig jedoch könnten alle Mitglieder der Parteijugend der AfD zugerechnet werden, was die rechtliche Gefahr für die AfD erhöhen könnte.
Die neue AfD-Jugend gewinnt Zeit, aber ob das langfristig hilft, ist fraglich. Es handelt sich um einen Verein von Remigrations-Lobbyisten, ein Juniorflügel der AfD, der völkische Strömungen organisiert.
Hilje bewertet die Wahrscheinlichkeit einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz als hoch. Reden des neuen Vorstands forderten millionenfache Remigration und wünschten Kooperation mit rechtsextremen Organisationen wie der identitären Bewegung. Der Vorsitzende Jean-Pascal Hom, bereits vom Brandenburger Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft, betonte diese Verbindungen. Er sei ein idealtypisches Bindeglied zwischen dem parlamentarischen Arm und dem rechtsextremen Milieu auf der Straße, ein Scharnier zwischen der AfD und extremistischen Bewegungen.
Die AfD hat bei jungen Wählern zugelegt, besonders bei jungen Männern. Eine schlagkräftige Jugendorganisation ist wichtig, um diese Zielgruppe anzusprechen und in westdeutschen Bundesländern zu wachsen. Bei Landtagswahlen spielt die Parteijugend eine entscheidende Rolle, um junge Wähler zu mobilisieren. Die Parteijugend der AfD ist traditionell kampagnenstark, ebenso wie Organisationen wie die identitäre Bewegung. Die Mutterpartei verspricht sich eine Mobilisierungsstärke in Richtung der jungen Zielgruppe.
Die Organisation birgt das Potenzial, gesellschaftliche Spannungen zu verschärfen, wie Demonstrationen in Gießen zeigten. Protestieren ist ein Grundrecht, aber Gewalt nicht. Es kommt zu einer Polarisierung im jungen politischen Milieu. Die Bundestagswahl zeigte bereits eine Spaltung im Wahlverhalten junger Menschen, wobei junge Männer eher rechts wählen. Die Zunahme der Spannung ist deutlich erkennbar, da sich junge Menschen vermehrt radikaleren Kräften zuwenden und sich dort aufgehoben fühlen.




