Dieses Video wurde am 9. September 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Äthiopiens Megastaudamm am Blauen Nil ist ein Prestigeprojekt von enormen Ausmaßen. Er soll die wirtschaftliche Entwicklung des Landes vorantreiben, birgt aber Konfliktpotenzial. Die Wasserversorgung Ägyptens ist gefährdet.
Der Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) ist mit 145 Metern Höhe und fast 2 Kilometern Breite einer der größten Staudämme Afrikas. Äthiopien verspricht sich eine Revolutionierung der Wirtschaft und die Deckung des eigenen Strombedarfs aus sauberer Energie. Derzeit sind 65 Millionen Menschen ohne Stromanschluss.
Ägypten, zu 97% vom Nil abhängig, sieht im Staudamm eine existenzielle Bedrohung. Trotz Bemühungen um Entspannung bleiben die Positionen verhärtet, die Sorge um die Wasserversorgung groß.
Seit 2011 wird an dem Damm gebaut. Seit 5 Jahren füllt Äthiopien den Stausee, auch ohne Abkommen mit den Nil-Anrainerstaaten. Im Jahr 2022 wurde erstmals Strom erzeugt. Laut Premier Ahmed soll der Damm 45% der Äthiopier mit Strom versorgen und das Land zum Energieexporteur Afrikas machen.
Für viele Äthiopier ist der Staudamm ein Symbol des Nationalstolzes, da er größtenteils ohne ausländische Finanzierung realisiert wurde. Kritiker warnen jedoch vor einer Eskalation der Spannungen, insbesondere mit Ägypten. Die geopolitische Lage bleibt angespannt.