Dieses Video wurde am 7. Oktober 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Der Wiederaufbau nach dem Terrorangriff vom 7. Oktober in Israel ist nicht nur eine bauliche, sondern auch eine emotionale Herausforderung. Die Frage, wie mit den Erinnerungen an die Gräueltaten umgegangen werden soll, spaltet die Gemeinschaft. Viele ringen um einen Weg zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Emit Salvi, ein 72-jähriger Überlebender des Angriffs auf den Kibbuz Beri, hat sich dem Wiederaufbau verschrieben. Sein Ziel ist es, den Ort wieder mit Leben zu füllen, doch die traumatischen Erlebnisse des 7. Oktober belasten die Gemeinschaft schwer. Die Diskussionen darüber, wie das Gedenken bewahrt werden soll, sind intensiv und drohen, die Menschen auseinanderzureißen. Für Salvi ist der Wiederaufbau eine persönliche Heilung und ein Dienst an Beri.
„Meine Muskeln des Mitgefühls sind am 7. Oktober verkümmert.“ Der Wiederaufbau wird zur persönlichen Mission, trotz der unvergesslichen Gräueltaten.
Der Kibbuz Schikmim, ein Viertel von Beri, wird mit 52 Einfamilienhäusern neu aufgebaut. Jedes Haus ist bereits einer Familie zugeteilt, doch viele zögern, zurückzukehren. Die Bilder der Zerstörung und des Leids sind allgegenwärtig. Einige Überlebende fordern, alles zu zerstören, um ihre Kinder vor den schrecklichen Erinnerungen zu schützen. Salvi hingegen setzt sich dafür ein, dass Beri wieder ein Ort des Lebens wird, auch wenn die Narben der Vergangenheit sichtbar bleiben.
Neben dem Wiederaufbau der Häuser fordert Salvi auch die Rückkehr der Geiseln aus Gaza. Die Familien der Vermissten leben in ständiger Ungewissheit und Trauer. Selbst wenn die Geiseln tot sind, wünscht sich Salvi, dass ihre Leichen zurückgebracht werden, um sie angemessen zu bestatten. Die Bewältigung des Traumas und die Suche nach Gerechtigkeit sind für die Gemeinschaft von Beri von zentraler Bedeutung.