Doppelte Staatsbürgerschaft: Einbürgerung zu leicht?

Dieses Video wurde am 2. Oktober 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Debatte um die doppelte Staatsbürgerschaft flammt nach Festnahmen von mutmaßlichen Hamas-Unterstützern wieder auf. Integrationsforscher Ruud Koopmans kritisiert eine zu leichte Einbürgerungspraxis und warnt vor den Folgen. Er fordert eine kritische Überprüfung der Einbürgerungskriterien.

Koopmans bemängelt, dass die Einbürgerung in Deutschland in den letzten Jahren zu einfach geworden sei. Er spricht von einer regelrechten ‚Turbo-Einbürgerung‘, bei der kaum Anforderungen gestellt und keine gründlichen Nachforschungen angestellt wurden. So hätten Personen die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten, ohne dass ihre Gesinnung oder Verbindungen zu verfassungsfeindlichen Organisationen ausreichend geprüft wurden. Dies sei das Hauptproblem.

Das Hauptproblem liegt nicht in der doppelten Staatsbürgerschaft, sondern in der viel zu leichten Einbürgerungspraxis der letzten Jahre. Sie ermöglichte es, dass unqualifizierte Personen deutsche Pässe erhielten.

Der Integrationsforscher weist darauf hin, dass in vielen Herkunftsländern von Migranten – etwa im arabischen Raum, in Nordafrika und Pakistan – Antisemitismus, fundamentalistische Glaubensauffassungen, antidemokratische Einstellungen und Frauenfeindlichkeit weit verbreitet seien. Diese Einstellungen fänden sich auch, wenn auch abgeschwächt, in den Migrationsgemeinschaften in Deutschland wieder. Die aktuellen Hamas-Festnahmen und der Anschlag in Manchester zeigten die reale Gefahr.

Koopmans zieht eine Parallele zu 2015, als sich viele IS-Anhänger als Asylsuchende ausgaben, um nach Europa einzureisen und Anschläge zu verüben. Er warnt vor einer Wiederholung dieser Situation, insbesondere angesichts der aktuellen brisanten Lage, in der sich die Hamas bedrängt fühle. Die Hamas könnte versucht sein, Anhänger in Europa zu Anschlägen anzustiften, was niemand wollen könne.