Dieses Video wurde am 1. Oktober 2025 von phoenix auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Der EU-Gipfel in Kopenhagen thematisierte die europäische Sicherheitspolitik angesichts neuer Bedrohungen. Im Fokus stand die Frage, wie die EU auf die zunehmende Gefahr durch Drohnen reagieren soll und ob ein Drohnenwall zur Sicherung der Ostgrenze notwendig ist.
Claudia Davis berichtet aus Kopenhagen, dass die EU-Kommission ein Umdenken vollzogen hat, nachdem die Bedrohung durch Drohnen in Nord- und Westeuropa zugenommen hat. Die baltischen Staaten fordern seit längerem einen Drohnenwall und haben bereits im August Gelder beantragt, die jedoch abgelehnt wurden. Nach den jüngsten Vorfällen scheint die EU-Kommission nun bereit, diese Pläne zu unterstützen, aber es gibt nochUneinigkeiten bezüglich der Umsetzungsgeschwindigkeit und der Kosten.
Mette Frederiksen betonte die Dringlichkeit europäischer Einheit. Nationale Interessen müssten zurückgestellt werden, um eine europäische Verteidigung zu gewährleisten. Drohnenprovokationen dürfen Europa nicht entzweien.
Die baltischen Länder drängen auf eine schnelle Umsetzung des Projekts innerhalb von anderthalb Jahren, während Deutschland skeptischer ist und von einem Zeitraum von drei Jahren ausgeht. Ein Knackpunkt ist die Finanzierung, da die Gelder aus dem kommenden EU-Haushalt ab 2028 stammen müssten. Südeuropäische Länder wie Italien, Spanien und Griechenland fordern, dass finanzielle Mittel nicht nur an der Ostflanke, sondern auch im Süden Europas eingesetzt werden.
Ein weiterer Diskussionspunkt ist die Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte zur Finanzierung der Ukraine. Friedrich Merz schlägt einen Kreislauf der Wirtschaft vor, bei dem die EU Gelder bereitstellt, die durch die eingefrorenen Vermögen gedeckt wären. Die Ukraine würde das Geld als zinslosen Kredit erhalten und es durch Reparationszahlungen aus Russland zurückzahlen. Belgien ist besonders besorgt, da ein Großteil der russischen Gelder dort liegt. Die Idee ist, die Verantwortung und Haftung breiter auf die EU zu verteilen.
Die Debatte über die europäische Verteidigung hat viel Zeit in Anspruch genommen, sodass das Thema Ukraine und die Finanzierung nur kurz angesprochen werden konnten. Möglicherweise bietet das Treffen der Staats- und Regierungschefs mit Volodymyr Selenskyj und dem NATO-Generalsekretär die Gelegenheit, diese Themen zu vertiefen. Die europäische Einheit und die zukünftige Sicherheitsstrategie bleiben zentrale Herausforderungen für die EU.