Dieses Video wurde am 29. September 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Unbekannte verübten Vandalismus an einem Wegkreuz bei Burghausen. Die Restaurierung erfolgte nun, doch der Vorfall wirft Fragen nach dem Schutz bayerischer Kulturgüter auf. Die Tat verdeutlicht die zunehmende Respektlosigkeit gegenüber Traditionen.
Ein schmiedeeisernes Wegkreuz in der Nähe von Burghausen wurde im Juli mit roher Gewalt verbogen und in den Dreck gedrückt. Die Restauratorin Silvia Engel aus Reitenhaslach hat den Christus nun wiederhergestellt und frisch vergoldet. Mitgeholfen haben Heimabpfleger Wolfgang Hopfgartner und der Landesverein für Heimabpflege. Kreuz und Figur waren stark beschädigt, wobei der Christus durch die Behandlung im Boden Verletzungen an der Goldoberfläche erlitt. Beim Innerschild splitterte es sogar bis aufs blanke Metall ab.
Die Täter sind bis heute unbekannt. Die Polizei wurde informiert und recherchierte, konnte aber keine Ergebnisse erzielen. In der gleichen Nacht wurden in der Nähe von Burghausen auch Straßenschilder ausgerissen und in Grundstücke geworfen, was auf eine Serie von Vandalismusakten hindeutet. Vandalismus an Wegkreuzen kommt immer wieder vor, wie der Angriff auf ein Marterl bei Erlingen im Landkreis Starnberg im April zeigt. Auch ein Kreuz auf dem Monte Caulino in der Oberpfalz wurde kurz nach seiner Aufstellung zerkratzt.
Der Vandalismus an Wegkreuzen ist ein Angriff auf unsere bayerische Kultur und Tradition. Es ist wichtig, solche Kulturgüter zu schützen und zu bewahren.
In Burghausen übernahm der Landesverein für Heimatpflege die Kosten für die Restaurierung. Ermöglicht wurde dies durch das Vermächtnis von Irmingard Hausmann, die ihr finanzielles Erbe dem Landesverein für solche Fälle zur Verfügung stellte. Dank dieses Legats können kleine Zeugnisse bayerischer Heimat gerettet und wiederhergestellt werden. Wegkreuze, Bildstöcke und Kapellen erinnern oft an Unglücksfälle oder laden zum Gebet ein und prägen das Landschaftsbild.
Nicht weit vom restaurierten Wegkreuz steht beispielsweise eine Kapelle, die an eine wundersame Heilung von der Pest im 17. Jahrhundert erinnert. Das schmiedeeiserne Kreuz steht an einer Stelle, wo früher viele Wege von und nach Burghausen zusammenliefen. Es bleibt zu hoffen, dass es die nächsten 50 Jahre übersteht und seinen geschichtlichen Wert behält. Solche Wünsche gelten nicht nur diesem Marterl, sondern allen kulturellen Schätzen Bayerns.