Dieses Video wurde am 29. September 2025 von ntv Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Donald Trumps 21-Punkte-Plan setzt Israels Premier Netanjahu unter Zugzwang. Kann er sich Trumps Forderungen widersetzen, ohne seine Koalition zu gefährden? Rachelle Bluefarb analysiert die brisante Lage aus Tel Aviv.
Netanjahus Reaktion auf Trumps Plan fällt verhalten aus. Während Trump Optimismus signalisiert, betont Netanjahu im Interview mit Fox News, dass man daran arbeite. Viele Punkte des Plans, wie die Zweistaatenlösung, widersprechen Netanjahus bisheriger Ideologie. Seine Ablehnung einer palästinensischen Staatlichkeit in der Nähe Jerusalems untermauert seine Haltung. Es bleibt fraglich, ob er hier einlenken wird.
Netanjahu steht vor einer Zerreißprobe: Folgt er Trump oder riskiert er den Verlust seiner Koalitionspartner? Die Situation ist für den israelischen Premier äußerst heikel.
Auch die Nachkriegsordnung im Gazastreifen birgt Konfliktpotenzial. Trumps Plan sieht eine reformierte palästinensische Autonomiebehörde vor, doch Netanjahu misstraut dieser. Er argumentiert, dass die Behörde Terroristen finanziell unterstütze und in ihren Lehrbüchern zur Vernichtung Israels aufrufe. Eine Lösung scheint unter diesen Umständen schwer vorstellbar.
Die entscheidende Frage ist, wie viel Druck Trump auf Netanjahu ausüben kann. Netanjahu ist international isoliert und auf die Unterstützung der USA angewiesen. Sollte Trump den Krieg für beendet erklären, stünde Netanjahu vor großen Problemen. Innerhalb seiner eigenen Likud-Partei mehren sich Stimmen, die ein Ende des Krieges ohne die vollständige Zerschlagung der Hamas befürworten.
Innerparteilicher Widerstand gegen Netanjahu ist jedoch begrenzt. Kritische Äußerungen von Likud-Mitgliedern werden relativiert. Die rechtsextremen Koalitionspartner, wie Mridge Bengrier, lehnen Trumps Plan strikt ab und fordern eine Besetzung des Gazastreifens mit jüdischen Siedlungen. Netanjahu muss abwägen, ob er Trumps Linie folgt oder seine Koalition riskiert, insbesondere angesichts der bevorstehenden Neuwahlen.