Dieses Video wurde am 27. September 2025 von faz auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Idee einer Zweistaatenlösung, mit einem unabhängigen Palästina neben Israel, scheint angesichts der aktuellen Lage ferner denn je. Doch die jüngste Anerkennung durch weitere Staaten bringt neue Dynamik in die Debatte. Kann dieser Schritt tatsächlich zur Friedenslösung beitragen?
Bereits 1988 proklamierte die palästinensische Führung einen eigenen Staat, ohne jedoch dessen Territorium präzise zu definieren. Nach der jüngsten Eskalation im Nahen Osten scheint die Zweistaatenlösung in weiter Ferne. Die Anerkennung eines palästinensischen Staates durch weitere Länder hat die Debatte jedoch neu entfacht. Etwa Dreiviertel der UN-Mitgliedstaaten haben einen palästinensischen Staat anerkannt, was die Komplexität der internationalen Beziehungen widerspiegelt und die Notwendigkeit einer friedlichen Konfliktlösung unterstreicht.
Die Anerkennung Palästinas ist ein komplexes Thema. Sie allein schafft keinen Staat, aber sie kann Israel und Palästina im Völkerrecht auf eine gleichberechtigte Ebene heben.
Großbritannien und Kanada sind die ersten G7-Mitglieder, die diesen Schritt vollzogen haben. Russland, Indien und China haben Palästina bereits zuvor anerkannt, ebenso wie alle arabischen Staaten. Etwa 45 Länder erkennen Palästina weiterhin nicht an, darunter Israel und die USA. Europa ist in dieser Frage gespalten. Deutschland befürwortet zwar eine Zweistaatenlösung, lehnt aber die Anerkennung eines palästinensischen Staates ab. Diese diplomatischen Differenzen verdeutlichen die Herausforderungen bei der Suche nach einer gemeinsamen Haltung.
Ist die Anerkennung nur Symbolpolitik ohne juristische Folgen? Die Antwort ist komplex. Eine Anerkennung garantiert nicht die Schaffung eines palästinensischen Staates, ebenso wenig verhindert eine Nichtanerkennung dessen Entstehung. Im internationalen Recht könnte ein palästinensischer Staat und Israel damit jedoch auf eine Ebene gehoben werden, was die Verhandlungsposition Palästinas stärken könnte. Es bleibt abzuwarten, ob die jüngsten Entwicklungen den Weg für friedliche Verhandlungen ebnen und eine dauerhafte Lösung ermöglichen.