Dieses Video wurde am 26. September 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Landwirte in Bayern fürchten massive Einschnitte durch geplante EU-Kürzungen. Besonders betroffen wären Betriebe mit großen Flächen. Die Agrarminister diskutieren über die zukünftige Finanzierung und fordern verlässliche Rahmenbedingungen.
In Eichstedt bei Ingolstadt betreibt Landwirt Johannes Schal Ackerbau und Ferkelzucht. Die EU-Pläne würden auch für ihn ab 2028 weniger Geld bedeuten. Gerade Betriebe, die viel für Umweltschutz und Diversität leisten, sind stark auf EU-Förderungen angewiesen. Die Agrarminister haben in Heidelberg diskutiert, wie Bund und Länder zukünftig unterstützen wollen. Ziel ist, dass Landwirte weiterhin unter verlässlichen Rahmenbedingungen produzieren können. Mögliche Kürzungen betreffen vor allem Betriebe mit viel Fläche, da die Förderung pro Hektar sinkt.
Die geplanten EU-Kürzungen im Agrarbereich bedrohen die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft. Es braucht ein anständiges Budget, um hohe Standards zu gewährleisten.
Tobias Betz aus der Landwirtschaftsredaktion erklärt, dass bei Umsetzung der Reformvorschläge ein sattes Minus von -22% im Agrarbudget droht, vor allem für Deutschland. Die Agrarminister der Bundesländer äußerten sich kritisch und fordern Nachbesserungen am Reformpaket. Bisher profitierten größere Betriebe stärker, doch das soll sich ändern. Die EU-Kommission plant eine Kappung für sehr große Betriebe, eine sogenannte Degression. Experten befürchten jedoch, dass das Geld nicht automatisch zu kleineren Betrieben fließt, sondern in den jeweiligen Bundesländern verbleibt.
Viele Landwirte klagen über zunehmende Bürokratie. Die EU verspricht nun, weniger Details von Brüssel aus zu regeln und mehr Verantwortung an die Mitgliedstaaten zu übertragen. Kritiker sehen darin jedoch lediglich eine Verlagerung des Problems. Der neue Landwirtschaftsminister Reiner hat einen Kurswechsel in Sachen Umweltauflagen eingeleitet. Auch das staatliche Tierhaltungskennzeichnungsgesetz steht zur Disposition. Die Agrarministerkonferenz bat den Bund um eine Verschiebung der Einführung, da der 1. März als zu sportlich angesehen wird.
Bundesminister Reiner übergibt die Entscheidung nun den Fraktionen, zeigt aber ein Pokerface. Es knirscht gewaltig, was die Tierhaltungskennzeichnung angeht. Die Unsicherheit unter den Landwirten wächst. Es wird ein anständiges Budget auf europäischer Ebene benötigt, damit die deutsche und europäische Landwirtschaft auch in Zukunft unter den hohen Standards wirtschaften kann. Die Entscheidung darüber fällt letztlich aber in Brüssel. Die Ergebnisse dieser Konferenz ordnen wir jetzt ein mit Tobias Betz aus unserer Landwirtschaftsredaktion.