Dieses Video wurde am 24. September 2025 von DER SPIEGEL auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Im Entführungsprozess gegen Christina Block spitzt sich die Lage zu. Nun gerät der ehemalige BND-Chef August Hanning ins Visier der Ermittler. Welche Rolle spielte er bei der Kindesentführung und dem schmutzigen Sorgerechtsstreit?
Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Hanning und dessen Geschäftspartner Torsten Meles im Zusammenhang mit der Entführung von Christina Blocks Kindern. Es besteht der Verdacht, dass sie in Blocks Auftrag gehandelt haben, um im Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Mann Stefan Hensel die Oberhand zu gewinnen. Die Ermittler durchsuchten Hannings Anwesen und Geschäftsräume, um belastendes Material sicherzustellen. Dabei wurden Datenträger, Mobiltelefone und schriftliche Unterlagen beschlagnahmt, die nun auf ihre Beweisrelevanz geprüft werden. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Verflechtungen zwischen Wirtschaft, Geheimdiensten und privater Rache.
Deutschlands Ex-Chefspion Hanning steht im Visier. Ermittelt wird, ob er an der Kindesentführung beteiligt war. Brisant: Hanning beriet auch russische Oligarchen.
Die Ermittlungen konzentrieren sich auch auf einen früheren Fall, in dem Hanning und Meles bereits in ähnlicher Weise vorgegangen sein sollen. Im HSH Nordbank-Skandal wurde einem unliebsamen Manager Kinderpornografie untergeschoben, um ihn aus dem Unternehmen zu drängen. Pikant: Meles‘ Firma Priventak war damals involviert, Hanning fungierte als Senior Advisor. Die Parallelen zum Fall Block sind frappierend und werfen die Frage auf, ob hier ein Muster krimineller Machenschaften vorliegt. Die Unschuldsvermutung gilt, doch die Indizien verdichten sich.
Auch Sportreporter Gerhard Delling geriet ins Visier der Ermittler. Er soll Christina Block bei der Verbreitung der Pädophilen-Vorwürfe gegen ihren Ex-Mann unterstützt haben. Delling soll Textnachrichten verschickt haben, in denen er eine Offensive in der Pädophilenstory forderte. Dellings Anwalt wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass es ihm lediglich um eine schnellere Ermittlung der Behörden gegangen sei. Ob Block bereits früher externe Hilfe in Anspruch genommen hat, ist ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen.
Ein Auftrag an die Firma System 360 von Hanning und Meles für 100.000 € soll laut Ermittlern auch bei einem ersten Entführungsversuch der Kinder eine Rolle gespielt haben. Bei der Durchsuchung der Personenschützer wurde ein Messer gefunden. Die Männer gaben an, ihre Anweisungen von Torsten Meles erhalten zu haben. Der Prozess gegen Christina Block und die weiteren Beschuldigten dürfte noch einige Überraschungen bereithalten, bis im März das Urteil fällt. Die Verstrickungen und dubiosen Machenschaften werfen einen dunklen Schatten auf den Fall.