Dieses Video wurde am 20. September 2025 von euronews (deutsch) auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Russland lanciert eine neue Faktencheck-Webseite. Doch steckt hinter der Fassade staatliche Propaganda? Experten warnen vor einem gefährlichen Instrument zur Desinformation.
Im Kampf gegen online Desinformation sprießen Faktencheck-Webseiten aus dem Boden. Während einige in etablierte Nachrichtenredaktionen integriert sind, agieren andere als eigenständige Einheiten. Doch was passiert, wenn diese Plattformen selbst zum Werkzeug von Propagandakampagnen werden? Genau das ist der Fall bei einem neuen globalen Netzwerk, das im April 2025 startete und Verbindungen zum Kreml aufweist. Die Ähnlichkeit des Namens zu einem etablierten internationalen Netzwerk ist kein Zufall.
Die neue Plattform zielt laut Kreml darauf ab, Falschmeldungen und westliche Desinformation zu bekämpfen. Kritiker sehen darin jedoch einen Versuch, die öffentliche Meinung im Sinne Russlands zu manipulieren.
Zu den Gründern gehören die russische Staatsnachrichtenagentur TAS und ANO Dialogue, eine NGO, die bereits von den USA und der EU mit Sanktionen belegt wurde. Laut Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, soll die Plattform Falschmeldungen und westliche Desinformation bekämpfen. Die Webseite ist auf Englisch und Russisch verfügbar und listet Experten auf. Etablierte Faktencheck-Organisationen haben jedoch bereits inhaltliche Fehler und pro-russische Narrative in den Artikeln festgestellt.
Viele der Autoren sind bekannte russische Propagandisten, die auch für kremlnahe Medien arbeiten. Ein Beispiel ist die Afrikanische Initiative, die sich als russische Nachrichtenagentur für Afrika präsentiert. Die französische Agentur Vignium stuft sie jedoch als Hauptinstrument für russische Desinformationsaktivitäten in Afrika ein. Die Plattform dient somit nicht der Aufklärung, sondern der Verbreitung von Kreml-freundlichen Darstellungen und der gezielten Manipulation der öffentlichen Meinung.