Patientenverfügung: Entscheidungen für den Notfall treffen

Dieses Video wurde am 20. September 2025 von ntv Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Eine Patientenverfügung ist unerlässlich, um im Notfall selbstbestimmt zu handeln. Andrej Wessels Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, Vorsorge zu treffen. Sie entlastet Angehörige in schwierigen Situationen.

Andrej Wessel erlebte vor drei Jahren eine Nahtoderfahrung nach einer Darmkrebs-OP. Ohne Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht musste seine Frau Andrea über lebenserhaltende Maßnahmen entscheiden. Dies führte zu einer enormen emotionalen Belastung. Eine Patientenverfügung gibt Angehörigen Klarheit und Betroffenen die Gewissheit, dass ihr Wille beachtet wird. Laut Experten kann eine solche Verfügung formlos verfasst werden, solange sie handschriftlich ist und unterschrieben wurde.

Eine Patientenverfügung nimmt Angehörigen schwere Entscheidungen ab und gibt Sicherheit, im Sinne des Betroffenen zu handeln. Vorsorge ist wichtig!

Katrin Reinhard von der Verbraucherzentrale begleitet Menschen bei der Erstellung von Patientenverfügungen. Sie betont, dass die Verfügung festlegen sollte, welche medizinischen Maßnahmen gewünscht oder abgelehnt werden. Dabei ist es wichtig, konkrete Situationen zu beschreiben, um Missverständnisse zu vermeiden. Vage Formulierungen wie „Ich möchte nicht an Schläuchen liegen“ sind für Ärzte wenig hilfreich. Eine detaillierte Beschreibung ist entscheidend für die Umsetzung des Willens.

Nachdem alle Entscheidungen getroffen wurden, empfiehlt es sich, die Vorsorgeverfügung zusammen mit der Patientenverfügung bei der Bundesnotarkammer registrieren zu lassen. Die einmaligen Kosten betragen 20 bis 30 Euro. Dort werden die Dokumente nicht hinterlegt, sondern lediglich ihre Existenz und ihr Aufbewahrungsort registriert. Deutschlandweit sind knapp 6,5 Millionen Vorsorgeverfügungen registriert, darunter rund 261.000 Patientenverfügungen. Die Registrierung erleichtert den Zugriff im Notfall.

Andrea und Andrej Wessel fühlen sich durch die Erstellung der Patientenverfügung befreiter und möchten andere ermutigen, diese wichtigen Fragen rechtzeitig zu klären. Die Unterstützung durch Experten war für sie sehr hilfreich. Eine Patientenverfügung ist ein aktiver Schritt zur Selbstbestimmung und entlastet Angehörige in schwierigen Zeiten. Es geht darum, den eigenen Willen festzuhalten und sicherzustellen, dass er respektiert wird.