Merz‘ emotionale Rede bei Synagogen-Wiedereröffnung

Dieses Video wurde am 16. September 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Bundeskanzler Friedrich Merz zeigte sich bei der Wiedereröffnung der Synagoge Reichenbachstraße in München tief bewegt. Seine Rede war geprägt von Ergriffenheit angesichts der Gräueltaten der Nationalsozialisten und der Zunahme des Antisemitismus. Die Synagoge erstrahlt nach umfassender Restaurierung in neuem Glanz.

Kanzler Merz, sichtlich emotional berührt, kämpfte während seiner Rede mit den Tränen. Seine Stimme wurde brüchig, als er an die unmenschlichen Verbrechen der Nationalsozialisten an den Juden erinnerte. Die Synagoge wurde nach ihrer Zerstörung durch die Nazis vor 87 Jahren nun originalgetreu restauriert und wiedereröffnet. Merz betonte seine Entsetzen über den wiederauflebenden Antisemitismus in Deutschland.

Es ist unsere Pflicht, die Erinnerung an die Schoah wachzuhalten und entschieden gegen jede Form von Antisemitismus einzustehen. Die Synagoge ist ein Zeichen der Hoffnung.

In seiner Rede wandte sich Merz auch an Frau Salamander, Tochter von Schora-Überlebenden, die in einem Displaced Persons Camp bei München aufwuchs. Er zitierte aus einem ihrer Bücher, in dem sie als Kind immer wieder die Frage stellte, ob den Juden denn niemand geholfen habe. Diese Frage hallt in der gegenwärtigen Zeit wider, in der Antisemitismus erneut erstarkt ist und die Gesellschaft gefordert ist, Haltung zu zeigen.

Die Wiedereröffnung der Synagoge ist ein wichtiges Signal gegen das Vergessen und für eine tolerante Gesellschaft. Sie erinnert an die dunklen Kapitel der deutschen Geschichte und mahnt gleichzeitig, wachsam zu sein und sich aktiv gegen jede Form von Diskriminierung und Hass zu stellen. Es ist ein Ort der Begegnung und des Gebets.