Dieses Video wurde am 16. September 2025 von ntv Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Oberst a.D. Ralf Tiele analysiert die Bodenoffensive Israels in Gaza. Er äußert Zweifel an diplomatischen Lösungen und widerspricht damit dem ehemaligen UN-Botschafter Christoph Heusgen. Tiele sieht die Zweistaatenlösung als gescheitert an.
Ralf Tiele, ein erfahrener Militärexperte, ordnet den aktuellen Einsatz Israels in Gaza ein. Ihm zufolge sind bereits zwei Divisionen im Einsatz und eine dritte steht bereit. Neben Bodentruppen sind auch Marine und Luftwaffe involviert. Elektronische Kräfte und Nachrichtendienste suchen nach Positionen der Hamas und Geiseln. Insgesamt schätzt Tiele, dass rund 50.000 Menschen an dem Einsatz beteiligt sind, was die Dimension des Konflikts verdeutlicht.
Die Frage nach dem Erfolg des Einsatzes im Sinne Israels steht im Raum. Tiele gibt zu bedenken, dass die Hamas zwar erheblich geschwächt werden könne, aber nicht vollständig zu besiegen sei. Trotz anfänglicher Skepsis habe Israel jedoch gezeigt, dass es den Kampf lange durchhalten kann. Die große Sorge gilt den Geiseln, deren Leben durch den Einsatz zusätzlich gefährdet wird. Die Hamas nutzt sie als Schutzschilde, was die Situation weiter verkompliziert.
„Das Leben der Geiseln war von Anfang an bedroht. Die Hamas nutzt sie als Schutzschilde, was ihre Lage weiter verschlimmert. Ihre Rettung ist von höchster Priorität.“
Bezüglich der Perspektiven für den Gazastreifen äußert Tiele Zweifel an einer diplomatischen Lösung. Er teilt die Einschätzung von US-Senator Rubio, dass Verhandlungen schwierig sein werden. Netanjahu sei entschlossen, den Konflikt zu Ende zu führen. Die Hamas wolle Israel vernichten, was einen friedlichen Ausgleich erschwert. Daher seien neue Lösungsansätze gefragt, um eine langfristige Stabilität in der Region zu erreichen.
Abschließend äußert sich Tiele zur Israelpolitik Deutschlands. Er widerspricht der Forderung von Christoph Heusgen, Palästina als Staat anzuerkennen. Tiele befürchtet, dass die Zweistaatenlösung gescheitert ist und andere Wege gefunden werden müssen. Er sieht Heusgens Haltung kritisch und deutet an, dass dies möglicherweise mit dessen Ausscheiden als Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz zusammenhängt.
