Dieses Video wurde am 9. September 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Union sieht sich auf dem richtigen Weg in der Asylpolitik, doch die Realität ist komplexer. Während die Asylzahlen sinken, zeichnen sich neue Konflikte in der Koalition ab. Die SPD pocht auf ihre Prioritäten beim Sozialstaat.
Deutschland verzeichnet einen Rückgang der Asylanträge und liegt nun hinter Frankreich und Spanien. Die Regierung betont diesen Erfolg gerne, um von anderen Themen abzulenken. Kanzler Scholz hebt die halbierten Asylanträge an den Grenzen hervor, insbesondere im Vergleich zum Vorjahr. Die EU-Asylagentur bestätigt diesen Trend, was die Union als Erfolg ihrer Asylwende feiert. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 sind die Anträge in Europa um 23 % und in Deutschland sogar um 43 % gesunken.
Die Union konnte sich beim Thema Asylwende weitgehend durchsetzen, doch dies könnte nicht lange das einzige Aushängeschild bleiben. Nach der Sommerpause stehen Themen wie die Wirtschaftswende, die Bundeswehr und der Bürokratieabbau auf der Agenda. Die Frage ist, ob der Kanzler sich in den kommenden Streits gegen die SPD durchsetzen kann, um erfolgreich zu sein. Die Union regiert in einer Koalition, was bedeutet, dass Kompromisse notwendig sind. Die SPD hat zwar weniger Stimmen, weiß aber um ihre Macht.
Die Union konnte sich in der Asylpolitik durchsetzen, aber die SPD hatte von Anfang an Bauchschmerzen und erwartet nun Entgegenkommen beim Sozialstaat.
Die SPD zeigt sich zwiegespalten: Einerseits lobt Lars Klingbeil den Reformwillen von Gerhard Schröder, andererseits verteidigt Bärbel Bas den Sozialstaat. Es wird nicht einfach, da die SPD die Union an ihre Zugeständnisse in der Asylpolitik erinnern könnte. Finanzminister Lindner weiß, dass gespart werden muss, während Bas den Sozialstaat verteidigt. Es bleibt abzuwarten, ob die Koalition hier einen Konsens finden kann, oder ob der Konflikt weiter eskaliert und die Regierungsfähigkeit einschränkt.