Solar-Kirschen: Bayern erntet doppelt!

Dieses Video wurde am 8. September 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

In Hilpoltstein startet ein bayernweit einzigartiges Projekt: Süßkirschenanbau unter Solardächern. Diese innovative Agri-Photovoltaik soll die Ernte schützen und gleichzeitig Strom erzeugen.

Auf dem Gelände des Obstinformationszentrums wachsen verschiedene Kirschsorten. Ziel des Projekts ist es, einen Mehrwert zu schaffen: Die Überdachung schützt die Kirschen vor dem Platzen und bietet Verschattung. Der erzeugte Strom kann für den Eigenbedarf des Betriebs genutzt werden. Besonders problematisch sind Starkregenereignisse während der Reifezeit, die zum Aufplatzen der Kirschen führen und somit die Vermarktung verhindern. Auch lange Trockenperioden und extreme Hitze können Sonnenbrand an den Früchten verursachen.

Agri-Photovoltaik schützt Kirschen vor Extremwetter, mindert Frostgefahr und ermöglicht die Eigenstromnutzung. Eine nachhaltige Lösung für Landwirte!

Einige Kirschbauern setzen bereits auf Plastikfolien, doch diese Lösung ist teuer. Süßkirschen sind traditionell eine Freilandkultur. Die offene PV-Anlage soll einen besseren Schutz bieten. In den Niederlanden wird Obst bereits großflächig unter PV-Dächern angebaut. In Hilpoltstein wachsen nun 36 Kirschbäume der Sorten Regina und Cordia unter Photovoltaik. Die Sorte Cordia ist etwas frostanfällig, daher erhofft man sich durch die Agri-PV einen Schutz vor Spätfrost.

Das Projekt untersucht auch das Wachstum der Bäume, den Fruchtertrag und den Zuckergehalt. Die Investitionskosten für die 300 m² große Anlage liegen bei rund 50.000 €. Der erzeugte Strom wird in einem Stromspeicher gesammelt und komplett für die Betriebsgebäude genutzt. In den kommenden Jahren wird das Wachstum der Kirschen unter den Solaranlagen genau dokumentiert und ausgewertet. Ziel ist es, mehr Landwirte in der Fränkischen Schweiz von dieser Technologie zu überzeugen.