Dieses Video wurde am 4. September 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Im Erzgebirge ruht ein Schatz: Lithium, das weiße Gold. Doch der geplante Abbau spaltet die Region. Ist es eine Chance für neue Arbeitsplätze oder eine Gefahr für den Tourismus und die Natur?
Das Unternehmen Zinnwald Lithium plant, ab 2030 in großem Stil Lithium aus dem Erz zu gewinnen. Biologe Thomas Dietrich entnimmt regelmäßig Gesteinsproben. Laut Mineralreservenberechnungen liegen in der Lagerstätte insgesamt 193 Millionen Tonnen Erz. Etwa ein Drittel davon befindet sich auf deutscher, der Rest auf tschechischer Seite. Geschäftsführer Marco Uich betont die Bedeutung des Projekts für die Rohstoffversorgung und die deutsche Wirtschaft.
Der Abbau soll unterirdisch erfolgen, mit einem neun Kilometer langen Tunnel zur Aufbereitungsanlage. Dort wird das Lithium vom Gestein getrennt und zu batteriefähigem Lithiumhydroxid verarbeitet. Das Unternehmen verspricht rund 400 direkte und über 1000 indirekte Arbeitsplätze. Doch in der Bevölkerung gibt es Bedenken. Die Region setzt seit dem Ende des Bergbaus 1991 verstärkt auf Tourismus. Es gibt Ängste um die Natur und die Attraktivität für Urlauber.
Die Gewinnung von Lithium in Deutschland birgt sowohl Chancen als auch Risiken. Es ist entscheidend, die wirtschaftlichen Vorteile gegen die Umweltauswirkungen abzuwägen und nachhaltige Lösungen zu finden.
Der stellvertretende Bürgermeister von Altenberg sieht die Situation ambivalent: Einerseits locken Gewerbesteuereinnahmen, andererseits darf der Tourismus nicht gefährdet werden. Marco Uich versucht die Bedenken zu zerstreuen, indem er betont, dass 60 Prozent des abgebauten Gesteins wieder ins Bergwerk zurückgebracht werden sollen, um Bodensenkungen zu vermeiden. Er verweist auf strenge deutsche Regelungen zum Umweltschutz.
Chefgeologe Thomas Dietrich setzt seine Arbeit im Besucherbergwerk fort und hofft auf eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts. Die Frage ist, ob sich Zinnwald Lithium mit dem Abbauprojekt durchsetzen kann und ob die Region von dem weißen Gold profitieren wird, ohne ihre ökologische Integrität zu verlieren. Die Zukunft wird zeigen, ob sich die Hoffnungen erfüllen.