Gavdos: Flüchtlinge gefährden griechisches Urlaubsparadies

Dieses Video wurde am 1. September 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Auf Gavdos, einer idyllischen griechischen Insel, treffen Tourismus und Flüchtlingskrise aufeinander. Die steigende Zahl ankommender Geflüchteter aus Libyen stellt die Insel vor immense Herausforderungen und gefährdet die lokale Wirtschaft.

Gavdos erlebt eine Zuspitzung der Lage. Während die Hochsaison Touristen anzieht, erreichen fast täglich Geflüchtete aus Libyen die Strände. Die Bürgermeisterin ringt darum, den Tourismus, die einzige Einnahmequelle der Insel, zu sichern. Seit Jahresbeginn kamen etwa 9000 Menschen an, überwiegend aus Libyen – ein deutlicher Anstieg. Die Situation übersteigt die Kapazitäten. Am Hafen warten Migranten oft tagelang auf die Weiterreise nach Kreta, während die Boote, mit denen sie kamen, das Inselbild prägen.

Die Situation auf Gavdos ist unhaltbar. Es braucht dringend eine politische Lösung, um sowohl den Schutz der Geflüchteten als auch den Erhalt des Tourismus zu gewährleisten.

Auf Kreta werden die Geflüchteten in provisorischen Lagern untergebracht, abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Hoteliers wie Manolis Stamatakis befürchten Einnahmeverluste durch die steigenden Flüchtlingszahlen. Reiseveranstalter und Touristen äußern Besorgnis über die Situation. Restaurantbetreiber sorgen sich um ihren Umsatz. Während einige Solidarität zeigen, äußern andere Ängste bezüglich Krankheiten und der Veränderung des Inselbildes.

In Kastelli regt sich Widerstand gegen die Einrichtung eines neuen Lagers. Anwohner fordern einen Aufnahmestopp und machen ihrem Unmut Luft. Eleftheria Iatraki, eine Helferin, beobachtet das Wiederaufleben rassistischer Hassreden. Stelios Michelakis, ein Restaurantbetreiber, betont die Bedeutung von Solidarität. Stelios Vorias kritisiert die Verzögerung bei der Umsetzung von Flüchtlingslagern und die fehlende Kommunikation mit der Bevölkerung. Viele fordern eine schnelle und gerechte Lösung.

Lilian Stefanaki stellt sich die Frage, wie viele Flüchtlingsboote noch kommen werden. Es brauche ein Ende der aktuellen Situation und eine politische Lösung. Die Unterbringung der Geflüchteten müsse schnellstmöglich erfolgen. Das Bild von Geflüchteten auf einer vom Tourismus lebenden Insel sei schwer zu vermitteln. Die Situation erfordert ein schnelles Handeln aller Beteiligten, um sowohl den Schutz der Geflüchteten als auch die Interessen der lokalen Bevölkerung zu berücksichtigen.