Afghanistan: Gefahr für Ex-Ortskräfte bleibt!

Dieses Video wurde am 1. September 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Ein Flugzeug mit ehemaligen Ortskräften aus Afghanistan ist in Hannover gelandet. Trotz offizieller Zusicherungen der Taliban bleibt die Situation für viele gefährlich. Die Sicherheitslage ist komplex und undurchsichtig.

Die Taliban versichern offiziell, dass ehemalige Ortskräfte keine Verfolgung zu befürchten hätten. Ein Sprecher betonte, dass jeder Afghane, der am Wiederaufbau des Landes mitwirkt, willkommen sei. Doch die Realität sieht anders aus. Kontakte vor Ort berichten von anhaltender Gefahr für Leib und Leben, sobald eine Verbindung zur deutschen Armee oder zu NGOs bekannt wird. Dies kann zu Gefängnisstrafen oder anderen Repressalien führen. Die Situation ist also alles andere als entspannt.

Trotz Zusicherungen der Taliban bleibt die Gefahr für ehemalige Ortskräfte real. Wer mit westlichen Organisationen kooperiert hat, muss weiterhin Repressalien fürchten.

Ein weiteres Problem ist die Überprüfung der Ortskräfte. Bei den aktuellen Ankömmlingen in Hannover wurden Sicherheitsüberprüfungen in Islamabad durchgeführt. Es reisten nachweislich auch Frauenrechtlerinnen mit, bei denen eine Gefährdung unwahrscheinlich ist. Bei den bereits ausgeflogenen Personen, mehr als 35.000, wurden diese Prüfungen oft nur pro forma durchgeführt. Es fehlte der Überblick, wer tatsächlich ins Land kam, solange eine NGO eine Gefährdung bestätigte. Dies betraf auch Dolmetscher, die für Hilfsorganisationen gearbeitet hatten. Für die Taliban spielt dies keine Rolle.

Die Taliban haben in Afghanistan ein Sicherheitssystem installiert, das die allgemeine Sicherheit im Land erhöht hat. Überfälle und Anschläge sind seltener geworden. Allerdings gibt es weiterhin Repressalien gegen Menschenrechtsvertreterinnen und Frauenrechtlerinnen. Diese leben teilweise versteckt und müssen Verhaftungen fürchten. Opposition gibt es nicht. Daher ist es wichtig, jeden Fall genau zu prüfen: Handelt es sich um politisch Verfolgte oder um Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen fliehen?

Im Fall der Frauenrechtlerin, die mit ihrer Familie nach Deutschland gekommen ist, steht außer Frage, dass sie verfolgt wird und ein Recht auf Asyl hat. Eine erneute Überprüfung ist dennoch notwendig, um sicherzustellen, dass keine Gefährder ins Land gelangen. Abschließend lässt sich sagen, dass die Situation in Afghanistan komplex ist und eine differenzierte Betrachtung erfordert.