Dieses Video wurde am 29. August 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Der Hopfenanbau in Bayern steht vor Veränderungen. Landwirte wie Familie Bartelobster reduzieren ihre Anbauflächen aufgrund von Überproduktion und sinkenden Preisen. Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen der Branche.
Familie Bartelobster hat in diesem Jahr weniger Hopfen angebaut. Obwohl die Erträge der verbliebenen 48 Hektar zufriedenstellend sind, reduzierten sie ihre Flächen im Frühjahr um 7 Hektar. Der Grund: fehlende Vorverträge für Aromasorten und die Erwartung sehr niedriger Preise auf dem freien Markt. Diese Entscheidung fiel ihnen schwer, war aber betriebswirtschaftlich notwendig, um Verluste zu vermeiden. Statt Hopfen pflanzten sie Hafer.
Die Bartelobsters sind kein Einzelfall. In ganz Deutschland ist die Hopfenanbaufläche im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent gesunken. Rund 1300 Hektar wurden gerodet, und 44 Betriebe haben die Hopfenproduktion sogar ganz eingestellt. Der Verband Deutscher Hopfenpflanzer erklärt dies mit einer weltweiten Überproduktion. Durch Corona ist der Bedarf an Hopfen gesunken, was nun Konsequenzen hat.
Der Hopfenmarkt erlebt eine Phase der Anpassung. Weltweite Überproduktion und gesunkene Nachfrage zwingen Landwirte zur Reduzierung der Anbauflächen, um wirtschaftlich zu überleben.
Das Hafer-Experiment bei Familie Bartelobster hat sich als Notlösung bewährt, aber nicht als dauerhafte Lösung. Auch im nächsten Jahr planen sie, ihre Anbaufläche weiter zu verkleinern. Langfristig bleiben sie jedoch optimistisch und hoffen, ihre Flächen wieder für den Hopfenanbau nutzen zu können, sobald sich die Weltmarktpreise erholen. Die Situation bleibt angespannt.