Sozialsysteme am Limit: Brauchen wir Steuererhöhungen?

Dieses Video wurde am 25. August 2025 von phoenix auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Finanzierung der Sozialsysteme steht vor einer Zerreißprobe. Experte Stefan Sell fordert eine ehrliche Debatte über Steuererhöhungen. Sonst drohen drastische Einschnitte.

Der Sozialwissenschaftler Stefan Sell warnt vor übereilten Reformen der Sozialsysteme im angekündigten „Herbst der Reformen“. Er betont die Komplexität der Themen und die Kürze der Zeit, was die Gefahr birgt, dass substanzielle Ergebnisse ausbleiben. Dies könnte das Unwohlsein und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung sogar noch verstärken. Viele Themen sind zudem in Kommissionen ausgelagert, deren Ergebnisse erst später vorliegen. Sell rät zu einer Priorisierung und mahnt, die großen Systeme wie Rente und Krankenversicherung nicht aus dem Blick zu verlieren.

Die Fokussierung auf das Bürgergeld blendet von den eigentlichen Problemen ab. Selbst eine vollständige Streichung hätte kaum Effekt angesichts der enormen Ausgaben in der Renten- und Krankenversicherung.

Die aktuelle Rentenpolitik gefährdet die Nachhaltigkeit. Das Problem liegt in der Finanzierung der Sozialsysteme über Löhne. Es bedarf einer breiteren Finanzierungsbasis, um die soziale Sicherung langfristig zu gewährleisten.

Eine reine Einsparungspolitik wird nicht ausreichen. Um die soziale Sicherheit zu gewährleisten, ist eine ehrliche Diskussion über Steuererhöhungen unumgänglich. Sonst drohen Leistungskürzungen, die besonders die Pflege betreffen.

Die Wahrheit ist, dass wir deutlich mehr Geld für die Pflege benötigen, um die Menschen würdevoll zu versorgen. Dies muss den Bürgern offen kommuniziert werden.

Nur durch eine breitere Finanzierungsbasis, die nicht ausschließlich auf Lohnbeiträgen basiert, können wir die langfristige Stabilität unserer Sozialsysteme sichern.