Dieses Video wurde am 22. August 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Deutschlands Gasspeicher sind weniger gefüllt, die Sorge wächst. Droht ein Engpass im Winter? Die Lage ist angespannter als erwartet.
Deutschlands Gasspeicher sind weniger gefüllt als in den Vorjahren, was die Sorge vor Engpässen im kommenden Winter weckt. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine und dem Ausbleiben billigen russischen Gases, stellt sich die Frage, ob die Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Während die Speicherstände im August 2023 noch bei etwa 91% lagen, sind sie aktuell deutlich niedriger. Besonders der größte Gasspeicher in Niedersachsen ist kaum befüllt, was zu Warnungen von den Grünen im Bundestag führt. Die Situation ist komplex und die Meinungen gehen auseinander.
Die Grünen fordern dringende Maßnahmen der Bundesregierung, um die Speicherstände zu erhöhen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Andere europäische Länder wie Frankreich und Polen haben ihre Speicher bereits zu über 80% gefüllt. Im Gegensatz dazu hat die Bundesregierung die Füllvorgaben gelockert.
Anders als in den Vorjahren stehen Deutschland nun vier Flüssiggasterminals zur Verfügung, die eine flexible Gasversorgung ermöglichen. Diese Terminals haben die Attraktivität der Gasspeicher relativiert, so das zuständige Ministerium. Die Bundesnetzagentur betont ebenfalls, dass die Versorgungslage stabil sei und Deutschland gut auf einen kalten Winter vorbereitet sei. Diese Einschätzung wird jedoch nicht von allen geteilt.
Der Energieexperte Lorenz Storch relativiert die Situation, weist aber darauf hin, dass ein sehr kalter Winter zu Engpässen führen könnte. In diesem Fall müsste Gas zu hohen Preisen auf den Weltmärkten beschafft werden. Zudem betont er, dass Gas für Verbraucher ohnehin teurer bleiben wird. Flüssiggasimporte sind kostspieliger und umweltschädlicher. Er rät Verbrauchern, sich von Gas unabhängig zu machen, sowohl aus finanziellen als auch aus ökologischen Gründen.
Die Bundesregierung plant, die Netzkosten für Strom zu senken, was eine Entlastung von etwa 40 bis 50 Euro pro Jahr bedeutet. Eine Senkung der Stromsteuer wäre ökologisch sinnvoller gewesen, so Storch. Angesichts steigender Gaspreise sei es wichtig, dass Strom nicht zusätzlich teurer wird. Die Netzkostensenkung ist ein politisch wichtiges Signal, auch wenn die Entlastung relativ gering ausfällt. Insgesamt bleibt die Energiesituation angespannt.
Trotz vollerer Gasspeicher im Vorjahr, beruhigt die Bundesnetzagentur: Flüssiggasterminals sichern die Versorgung. Bei einem strengen Winter drohen dennoch höhere Gaspreise.
Die Grünen fordern dringende Maßnahmen der Bundesregierung, um die Speicherstände zu erhöhen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Andere europäische Länder wie Frankreich und Polen haben ihre Speicher bereits zu über 80% gefüllt. Im Gegensatz dazu hat die Bundesregierung die Füllvorgaben gelockert.