Dieses Video wurde am 20. August 2025 von WELT Nachrichtensender auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Möglichkeit eines Dreiertreffens zwischen Selenskyj, Putin und Trump wirft Fragen auf. Russland betont die Notwendigkeit intensiver Vorbereitung und klarer Rahmenbedingungen. Sicherheitsgarantien spielen eine zentrale Rolle in den Forderungen Moskaus.
Die Idee eines Treffens zwischen Selenskyj, Putin und Trump sorgt für Aufsehen. Während Russland grundsätzlich Bereitschaft signalisiert, betont Außenminister Lawrow die Notwendigkeit intensiver Vorbereitung. Rahmenbedingungen und Ergebnisse müssten vorab feststehen, bevor Präsidenten ihre Unterschriften unter ein Friedensabkommen setzen könnten. Ein Treffen in den nächsten Wochen erscheint daher unwahrscheinlich, solange keine Einigung über die Modalitäten erzielt wird.
Die territorialen Forderungen Russlands bleiben ein zentraler Streitpunkt. Putin hatte im Juni 2024 erklärt, die vier annektierten Provinzen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk vollständig in die russische Föderation integrieren zu wollen. Aktuell kontrolliert Russland unterschiedliche Anteile dieser Gebiete, wobei Luhansk fast vollständig unter russischer Kontrolle steht. Ein möglicher Kompromiss könnte darin bestehen, sich auf Donezk und Luhansk zu konzentrieren und den Status quo in den anderen Gebieten einzufrieren.
Ein solcher Deal wäre jedoch für die Ukraine ungünstig. Der Verlust des Donbas würde den Verlust eines großen Territoriums bedeuten, während die Rückgabe kleinerer Gebiete kaum ins Gewicht fallen würde. Selenskyj zeigt sich gesprächsbereit, aber Putin scheint derzeit nicht bereit für substanzielle Verhandlungen. Die territoriale Frage bleibt ein zentrales Hindernis für Friedensgespräche.
Aktuell werden Sicherheitsgarantien diskutiert, ähnlich Artikel 5 des NATO-Vertrags. Russland scheint ausländische Soldaten in der Ukraine zu akzeptieren, solange es sich nicht um NATO-Truppen handelt. Moskau fordert im Gegenzug Sicherheitsgarantien vom Westen, um die russische Sicherheit zu gewährleisten. Dies impliziert eine Neugestaltung der internationalen Sicherheitsarchitektur und eine Begrenzung der NATO-Osterweiterung.
Russland lehnt westliche Soldaten und eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine ab. Im Gegenzug könnte Moskau bilaterale Sicherheitsabkommen zwischen den USA oder europäischen Staaten und der Ukraine akzeptieren, jedoch nicht im Rahmen der NATO. Währenddessen gehen die Kämpfe in der Ukraine weiter. Putin versucht, seinen Verhandlungsdruck zu erhöhen.
Russland fordert klare Bedingungen für Friedensgespräche und drängt auf Sicherheitsgarantien vom Westen. Ein Treffen zwischen Selenskyj und Putin bleibt daher unwahrscheinlich.