Zoll-Alarm: Deutsche Autobauer unter US-Druck?

Dieses Video wurde am 20. August 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die US-Zölle setzen die deutsche Automobilindustrie unter Druck. Sinkende Gewinne und Verunsicherung bei Konsumenten sind die Folge. Wie reagieren die Hersteller auf diese neue Herausforderung?

Deutsche Autos genießen in den USA einen exzellenten Ruf, insbesondere im Luxussegment. Doch die von Ex-Präsident Trump initiierten Zölle stellen die deutsche Automobilindustrie vor neue Herausforderungen. Ein Händler im US-Bundesstaat New Jersey betont die Beliebtheit deutscher Fabrikate. BMW ist die meistverkaufte Marke im amerikanischen Luxussegment und konnte im vergangenen Jahr weiter zulegen. Die Einführung von Zöllen hat jedoch bereits spürbare Auswirkungen auf das Geschäft, mit rückläufigen Verkaufszahlen und einer gewissen Unsicherheit bei den Konsumenten bezüglich der Preisentwicklung.

Die deutschen Autobauer, darunter BMW, Mercedes, Volkswagen und Audi, sehen sich mit Gewinneinbrüchen im zweiten Quartal konfrontiert. Diese Entwicklung ist nicht ausschließlich auf die Zölle zurückzuführen, verschärft die Situation jedoch erheblich. Obwohl die Zölle reduziert wurden, bleibt die Lage angespannt. Der Verband der deutschen Autoindustrie warnt vor Kosten in Milliardenhöhe durch Exporte in die USA, was die gesamte exportorientierte Industrie belastet.

Die deutsche Automobilindustrie ist stark auf den Export ausgerichtet. Drei von vier in Deutschland gefertigten Autos werden ins Ausland verkauft, wobei die USA nach der Europäischen Union der wichtigste Absatzmarkt sind. Im Gegensatz zum stagnierenden europäischen Markt bieten die USA noch Wachstumspotenzial. Besonders der Verkauf von Luxusautos ist lukrativ, was die Bedeutung des US-Marktes für die deutschen Hersteller unterstreicht.

Bisher wirken sich die Zölle noch nicht vollständig auf die Preise aus, da die aktuell bei den Händlern stehenden Fahrzeuge meist vor der Einführung der Abgaben importiert wurden. Dennoch sind die Preise bereits leicht gestiegen. Die Produzenten federn die Mehrkosten vorerst ab, doch sobald die Lagerbestände abgebaut sind, ist mit weiteren Preiserhöhungen zu rechnen. Experten rechnen mit einem Aufschlag von rund 10% für Neufahrzeuge.

Ein weiterer Preisanstieg könnte viele Verbraucher abschrecken. Der Autohändler in den USA bleibt jedoch optimistisch und erwartet, dass sich die Situation im nächsten Jahr stabilisieren wird. Bis dahin könnte der Trend verstärkt zum Gebrauchtwagenmarkt gehen. Steigen die Preise für Neufahrzeuge, greifen viele Kunden lieber zu gebrauchten Modellen. Für den Händler ist das Geschäft so oder so gesichert. Die deutschen Autobauer müssen sich hingegen auf die neuen Bedingungen einstellen.

Der Fokus verschiebt sich auf Gebrauchtwagen, während deutsche Autobauer sich anpassen müssen. Zölle belasten Exporte.