Seltene Erden: Einblicke in den Handel mit China

Dieses Video wurde am 13. August 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Ein Bunker birgt seltene Erden. Ein Händler im Frankfurter Umland beliefert die Welt. Doch die Abhängigkeit von China birgt Risiken.

Tief im Frankfurter Umland, hinter einer verstärkten Stahltür, lagert ein Schatz seltener Erden. Dieser Bunker gehört Tradium, einem global agierenden Händler für seltene Erden und Edelmetalle. Geschäftsführer Matthias Rüd gründete das Unternehmen 1999 und fokussiert sich seit den späten 2000er Jahren auf seltene Erden, wobei er umfangreiche Geschäftsbeziehungen zu China aufbaute. Rüd schätzt besonders den „Aktionismus“ und den Fleiß der chinesischen Partner, sowie ihre Offenheit für neue Ideen. Tradium beliefert unter anderem die Keramikindustrie und Magnethersteller.

Derzeit erlebt Matthias Rüd, wie verwundbar Industriezweige weltweit sind. Die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten, insbesondere China, rückt in den Fokus. Unternehmen beginnen, Lagerbestände aufzubauen, um Versorgungsengpässe zu überbrücken und reibungsloser durch schwierige Phasen zu kommen. Diese Entwicklung spiegelt ein wachsendes Bewusstsein für die Notwendigkeit diversifizierter Lieferketten wider.

Doch die Geschäftsbeziehung zu China ist nicht ohne Herausforderungen. China fordert zunehmend sensible Daten von Unternehmen, darunter Informationen über Anwendungsgebiete, Verbrauchsmengen und Produktdetails. Diese Transparenzforderung stößt nicht immer auf Gegenliebe, da sie potenziell Firmengeheimnisse preisgeben könnte. Es gilt, die Karten auf den Tisch zu legen, aber wer gibt schon gerne seine Preisstrategien preis?

Obwohl Matthias Rüd optimistisch bleibt, betont er, dass die Situation seines Unternehmens und seiner Kunden nicht beschönigt werden kann. Die Abhängigkeit von China und die damit verbundenen Risiken bleiben bestehen. Es ist entscheidend, alternative Bezugsquellen zu erschließen und die Resilienz der Lieferketten zu stärken, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die aktuelle Situation zeigt deutlich die Notwendigkeit, sich der eigenen Verwundbarkeit bewusst zu werden und entsprechend zu handeln. Nur so können Unternehmen ihre Zukunft sichern.