Bahn-Chaos: So will der Minister die Wende schaffen

Dieses Video wurde am 5. August 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Die Deutsche Bahn steckt tief in der Krise. Verspätungen und Verluste sind an der Tagesordnung. Verkehrsminister Schnieder will nun mit einer neuen Strategie die Wende bringen.

Die Deutsche Bahn kämpft weiterhin mit Pünktlichkeitsproblemen und finanziellen Verlusten. Laut der aktuellen Halbjahresbilanz waren im Juni lediglich 57% der Fernverkehrszüge pünktlich. Das Unternehmen verzeichnete im ersten Halbjahr einen Verlust von rund 760 Millionen Euro. Um die Situation zu verbessern, plant die Bahn eine umfassende Sanierung des maroden Schienennetzes. Kritiker bemängeln jedoch, dass dies nur ein Teil der Lösung sei. Es brauche auch eine bessere Personalausstattung, da Zugausfälle oft auf unbesetzte Stellwerke und fehlendes Instandhaltungspersonal zurückzuführen sind. Personalmangel verschärft die Probleme.

Verkehrsminister Schnieder fordert Pünktlichkeitswerte von über 80% und kündigt eine Gesamtstrategie für die Bahn an. Im Koalitionsvertrag ist ein Konzernumbau vorgesehen, einschließlich möglicher Personalwechsel in der Chefetage. Schnieder betont die Notwendigkeit, die hochbelasteten Strecken zu sanieren und die Digitalisierung voranzutreiben, um den Betrieb zu verbessern und Personalengpässe zu reduzieren. Trotzdem betont der Minister, dass die Bahn ein attraktiver Arbeitgeber sei.

Die neunmonatige Sperrung der Strecke Berlin-Hamburg ist notwendig, um das Schienennetz umfassend zu sanieren und Stellwerke zu modernisieren. Schnieder verteidigt die Maßnahme als Investition in ein verlässliches Streckennetz. Er räumt ein, dass die Sanierungen kurzfristig Beeinträchtigungen verursachen, langfristig aber die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Bahn verbessern werden. Die Bahn setzt verstärkt auf Digitalisierung, um Personal einzusparen und den Betrieb effizienter zu gestalten.

„Wir haben uns im Koalitionsvertrag vorgenommen, dass wir das Gesamtsystem Bahn betrachten und neu aufstellen.“ Es brauche Veränderungen, z.B. bei der weiteren Entflechtung der Infrastruktursparte, betont Schnieder.

Neben der Bahn räumt Schnieder auch bei anderen Verkehrsträgern Investitionsbedarf ein. Insbesondere die Sanierung von Brücken erfordere erhebliche finanzielle Mittel. Der Minister betont, dass alle Verkehrsträger gleichermaßen wichtig seien und entsprechend gefördert werden müssten. Es gebe also keine klare Priorisierung zwischen Bahn und Autobahn, sondern ein umfassendes Konzept für die Mobilität der Zukunft. Die kommenden Jahre werden enorme Summen in die Hand genommen.