Gasbohrung in Bayern: Eskaliert der Streit?

Dieses Video wurde am 1. August 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

In Reichling eskaliert der Streit um eine geplante Gasbohrung. Aktivisten blockieren den Bohrplatz, Anwohner fürchten um ihr Trinkwasser. Wie wichtig ist das bayerische Erdgas wirklich?

Umweltschützer von Greenpeace haben in Reichling eine Gasbohrung blockiert, um gegen die bayerische Energiepolitik zu protestieren. Die Aktivisten errichteten eine Bambuskonstruktion und forderten einen sofortigen Stopp aller Gasbohrungen. Anwohner äußerten Sorge um ihr Trinkwasser und die Umwelt. Die Aktion führte zu Staus und Verzögerungen, wurde aber aufgrund eines aufziehenden Gewitters beendet. Der Vorfall zieht nun rechtliche Konsequenzen nach sich, während das beteiligte Unternehmen betont, dass die Abläufe nicht wesentlich beeinträchtigt wurden.

„Die Energieversorgung Bayerns wird daran nicht scheitern. Es ist ein ’nice to have‘, aber nichts, was wir wirklich brauchen“, so BR Energieexperte Lorenz Storch zu den heimischen Erdgasvorkommen.

Trotz des Protests hält die Energieprojekt Lechkinsu 1 GmbH an ihren Plänen fest. Das Unternehmen versichert, dass die Bohrung sicher ist und alle behördlichen Auflagen erfüllt werden. Kritiker bemängeln jedoch das fatale Symbol, inmitten der Klimakrise auf fossile Energieträger zu setzen. Während Wirtschaftsminister Eiwanger Erdgas als Brückentechnologie verteidigt, wird diese Einschätzung von Experten infrage gestellt. Sie betonen, dass diese Brücke so schnell wie möglich abgebaut werden muss.

Lorenz Storch beleuchtet die Klimaaspekte: Heimisches Gas sei zwar weniger schädlich als Importe aus den USA, dennoch müsse das Ziel sein, möglichst schnell auf Gas zu verzichten. Die Anwohner fürchten um ihr Trinkwasser. Laut Storch sind umfassende Prüfungen unerlässlich. Er räumt ein, dass es sich um ein bereits bestehendes Bohrloch handelt, dessen Reaktivierung weniger risikoreich sein könnte.