Ukraine: Kampf gegen Korruption trotz Kriegsanstrengungen

Dieses Video wurde am 31. Juli 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

In der Ukraine demonstrieren junge Menschen gegen Korruption, trotz des laufenden Krieges. Die Regierung steht unter Druck, Reformen umzusetzen und Transparenz zu gewährleisten.

In Kiew demonstrieren junge Menschen für Demokratie und gegen die Korruption im eigenen Land. Auslöser ist die Einschränkung der Unabhängigkeit von Antikorruptionsbehörden durch die Regierung, die dies als Maßnahme gegen russische Einmischung rechtfertigt. Kritiker sehen darin jedoch eher den Versuch, unliebsame Aufklärer mundtot zu machen, die Präsident Selenskis innerem Kreis zu nahe gekommen sind. Auf dem Korruptionsindex von Transparency International liegt die Ukraine auf Platz 105 von 180 Ländern.

Die Ukraine will der EU beitreten, aber es muss noch mehr passieren. Wir finden Transparenz gut, aber wir können sie nicht immer erreichen.

Korruptionsskandale sorgen selbst während des Krieges für Schlagzeilen. Der Rücktritt von Verteidigungsminister Resnikov nach einem Beschaffungsskandal und die Verhaftung einer Beamtin wegen Bestechlichkeit verdeutlichen das Ausmaß des Problems. Die Korruption im eigenen Land bewegt viele Ukrainerinnen und Ukrainer, die sich eine gerechtere Zukunft wünschen. Viele Bürger sind frustriert.

Der Druck auf Präsident Selenski, die Korruption zu bekämpfen, kam lange von außen, besonders von den USA. Nun erwartet man, dass die EU die Führung übernimmt, da die Ukraine im EU-Beitrittsprozess noch Defizite in der Rechtsstaatlichkeit aufweist. Ein neues Gesetz soll die Unabhängigkeit der Antikorruptionsbehörden wiederherstellen, aber der Schaden könnte bereits angerichtet sein.

Auch wenn die Unabhängigkeit der Antikorruptionsstellen jetzt wiederhergestellt ist, die Menschen in der Ukraine werden genau hinschauen und entschlossen, selbst mitten im Krieg die Regierung zur Rechenschaft ziehen.