Dieses Video wurde am 27. Juli 2025 von DER SPIEGEL auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Türkei steht international in der Kritik: Journalisten werden verhaftet, Sender abgeschaltet. Die Regierung geht mit harter Hand gegen kritische Medien vor und schränkt die Pressefreiheit massiv ein. Eine Entwicklung, die die Demokratie gefährdet.
Die Türkei sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, die freie Meinungsäußerung massiv einzuschränken. Journalisten und Medien stehen unter Druck, während die Regierung ihre Kritiker mit immer härteren Mitteln bekämpft. Die Repressionen reichen von Hausarrest bis hin zu Gefängnisstrafen, und selbst etablierte Medien wie Sözcü TV sind betroffen. Die Situation verdeutlicht einen alarmierenden Trend zur Einschränkung der Pressefreiheit und der Meinungsvielfalt im Land, der international Besorgnis auslöst und die politische Landschaft nachhaltig verändert. Betroffene berichten von zunehmender Willkür und der Angst vor Repressalien.
Die Zensur in der Türkei nimmt zu. Regierungskritische Stimmen werden zum Schweigen gebracht. Wie lange kann sich eine Demokratie das leisten?
Özlem Gürses, eine bekannte TV-Moderatorin, wurde wegen angeblicher Beleidigung des Militärs zu Hausarrest verurteilt. Der Vorwurf: Sie habe die türkische Armee mit dem »Islamischen Staat« gleichgesetzt. Gürses beteuert ein Missverständnis, doch die regierungsnahen Medien nutzten den Fall, um sie öffentlich zu diffamieren. Dieser Vorfall ist exemplarisch für die zunehmende Kriminalisierung kritischer Journalisten und die Instrumentalisierung der Justiz zur Unterdrückung von Meinungsfreiheit. Trotz der Repressionen setzt Gürses ihre Arbeit fort, doch die Belastung ist enorm und hinterlässt tiefe Spuren.
Sözcü TV, einer der letzten regierungskritischen Sender, erhielt ein Sendeverbot von zehn Tagen. Die Begründung: Der Sender schüre Hass und Zwietracht. Doch die eigentliche Ursache liegt wohl in der kritischen Berichterstattung über die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu. Die staatliche Medienbehörde RTÜK zieht die Daumenschrauben immer weiter an und bestraft unabhängige Medien mit zunehmender Härte. Diese Entwicklung gefährdet die vielfältige Medienlandschaft und untergräbt das Vertrauen in die freie Meinungsbildung.
Auch Fatih Altaylı, ein prominenter Journalist, wurde verhaftet – wegen angeblicher indirekter Morddrohungen gegen Präsident Erdoğan. Seine Verhaftung gilt als neue Eskalationsstufe. Altaylı hatte zuvor auch die Opposition kritisiert und galt lange als unantastbar. Die Regierung demonstriert damit ihre uneingeschränkte Macht und sendet eine klare Botschaft an die Gesellschaft: Niemand ist vor Verfolgung sicher. Trotz seiner Inhaftierung setzt Altaylı seine Arbeit fort, indem er Notizen aus dem Gefängnis veröffentlicht und so die Öffentlichkeit weiterhin erreicht.