Köln: Crack-Krise am Neumarkt – Anwohner in Not

Dieses Video wurde am 27. Juli 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Der Kölner Neumarkt ist zum Schmelztiegel sozialer Probleme geworden. Anwohner und Gewerbetreibende leiden unter dem offenen Drogenkonsum und der zunehmenden Kriminalität. Die Situation erfordert dringend Maßnahmen.

Der Kölner Neumarkt ist zum Epizentrum einer wachsenden Drogenproblematik geworden. Anwohner und Gewerbetreibende klagen über zunehmende Verwahrlosung und Kriminalität. Walter Schuch, Betreiber eines Sanitätshauses, berichtet von täglichen Konfrontationen mit Drogenkonsumenten vor seiner Tür. Die Situation eskaliert zusehends, was zu verzweifelten Maßnahmen wie dem täglichen Anruf bei der Polizei führt, um den Eingangsbereich zu räumen. Die offene Drogenszene beeinträchtigt nicht nur das Geschäft, sondern auch das Sicherheitsgefühl der Anwohner.

Marcel, ein Polytoxikomaner, schildert die Zustände am Neumarkt als von Diebstahl und Gewalt geprägt. Selbst Abhängige fürchten sich davor, bestohlen zu werden. Der illegale Handel mit Drogen, insbesondere Crack, blüht offen.

Stefan Lehmann, Leiter des Drogenkonsumraums am Neumarkt, bestätigt den Anstieg des Crack-Konsums. Die kurze Wirkungsdauer der Droge führt zu häufigem Konsum und schneller Verelendung der Konsumenten. Das Elend ist unübersehbar: Menschen schlafen auf der Straße und verrichten ihre Notdurft in der Öffentlichkeit. Anwohner wie Thomas Klefuß fordern ein ganzheitliches Konzept der Stadt Köln, das über den Drogenkonsumraum hinausgeht.

Im Drogenkonsumraum gibt es sterile Utensilien, aber keine Schlafplätze. Der Suchtdruck treibt die Menschen direkt wieder auf die Straße. Kritiker bemängeln, dass es in anderen Städten wie Hamburg und Frankfurt bessere Hilfsangebote und Strukturen gibt. Thomas Klefuß fordert Schutzräume mit Schlafmöglichkeiten. Die Stadt Köln räumt ein, dass die Suche nach geeigneten Räumen schwierig ist und zusätzliche Kosten verursacht.

Die Stadt Köln erwartet für 2025 ein Haushaltsdefizit von 400 Millionen Euro. Experten plädieren dafür, dass Einsparungen bei der Drogenhilfe langfristig höhere Kosten verursachen. Daimel spricht sich für pragmatische Lösungen aus. Die Stadt plant einen weiteren Drogenkonsumraum in einem anderen Bezirk, um die Szene zu entlasten. Anwohner fordern ein Umdenken der Politik und eine Priorisierung des Themas. Die bevorstehende OB-Wahl könnte neue Impulse bringen.

Eine umfassende Strategie ist nötig, um die Situation am Neumarkt nachhaltig zu verbessern und den Betroffenen wirklich zu helfen, anstatt nur den Konsum zu verwalten.