Dieses Video wurde am 24. Juli 2025 von euronews (deutsch) auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
In Frankreich regt sich Widerstand gegen die Wiedereinführung des Pestizids Azetameprid. Über 1,8 Millionen Unterschriften gegen das umstrittene Gesetz wurden gesammelt. Die Debatte wirft Fragen zum europäischen Green Deal auf.
In Frankreich entbrennt eine Debatte um ein umstrittenes Gesetz. Mehr als 1,8 Millionen Menschen haben eine Petition gegen die Wiedereinführung des Pestizids Azetameprid unterzeichnet. Der Stoff, der in der EU bis 2033 zugelassen ist, sorgt für Kritik. Grüne im Europaparlament sehen darin ein gefährliches Signal an die europäischen Partner. Französische Landwirte wollen das Pestizid für den Anbau von Rüben, Haselnuss-, Kirsch- und Apfelbäumen einsetzen, da sie sich im Vergleich zu europäischen Kollegen benachteiligt fühlen.
Die Wiedereinführung von Azetameprid in Frankreich gefährdet nicht nur die Biodiversität, sondern wirft auch ernsthafte Fragen hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit auf.
Die Rechte im Europaparlament hingegen begrüßt die Infragestellung des Green Deals. Sie argumentiert, dass der Fokus nicht auf Bestrafung der Landwirte liegen dürfe, sondern auf einem Ansatz, der Produktion und Nachhaltigkeit vereint. Accetam gehört zur Familie der Neonikotinoide und ist besonders gefährlich für Bestäuber wie Bienen. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.
Die Entscheidung Frankreichs, ein in der EU zugelassenes Pestizid wieder einzuführen, zeigt, dass nationale Interessen und wirtschaftliche Zwänge manchmal über den Schutz der Umwelt gestellt werden.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat auf die bestehenden Unsicherheiten hingewiesen und zusätzliche Daten gefordert. Die Debatte in Frankreich verdeutlicht die komplexen Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft, Umweltschutz und Gesundheitspolitik auf europäischer Ebene.