Dieses Video wurde am 19. Juli 2025 von faz auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Nächtliche Raketenangriffe zwingen Kiewer Familien in den Untergrund. Schlaflosigkeit und Angst prägen den Alltag. Wie die Menschen versuchen, im ständigen Luftkrieg zu überleben.
Daria Slavitka sucht mit ihrem Kind Schutz in der Kiewer U-Bahn, um den nächtlichen Angriffen zu entkommen. Die russische Sommeroffensive hat die Situation für die 3,7 Millionen Einwohner Kiews drastisch verschärft. Fünf schwere Bombardements im Juni ließen die Zahl der Schutzsuchenden in den Sowjetzeit-Stationen sprunghaft ansteigen. Slavitka, wie viele andere, hat ihre wichtigsten Dokumente stets dabei, während sie versucht, ein paar Stunden Schlaf zu finden.
Die zunehmenden Angriffe haben das Leben der Menschen in Kiew nachhaltig verändert. Was früher eine seltene Ausnahme war, ist nun zur belastenden Routine geworden. Die ständige Bedrohung fordert ihren Tribut.
Die Kiewer Militärverwaltung berichtet von 78 getöteten Bürgern und über 400 Verletzten in der ersten Jahreshälfte. Der Bedarf an Schutzmaßnahmen steigt: Händler verzeichnen eine erhöhte Nachfrage nach Matratzen und transportablen Betten. Wer es sich leisten kann, investiert in private Bunker, sogenannte Lebenskapseln aus Stahl, die vor Splittern und Trümmern schützen sollen.
Bomben und Raketen stellen nur die offensichtliche Gefahr dar. Hinzu kommt der psychische Stress. Wissenschaftler warnen vor den Folgen des Schlafmangels, der die Bevölkerung nach über drei Jahren Krieg zusätzlich belastet. Eine Studie zeigt, dass bereits im letzten Jahr 88% der Ukrainer über schlechte Schlafqualität klagten.
Die ständigen Angriffe und der damit verbundene Schlafmangel setzen der Bevölkerung Kiews enorm zu. Die Menschen versuchen, mit den neuen Realitäten so gut wie möglich umzugehen.
„Der ständige Luftalarm und die damit verbundene Schlaflosigkeit zwingen die Menschen in Kiew, ihr Leben neu zu organisieren und sich ständig auf das Schlimmste vorzubereiten.“