Taiwan setzt auf Seedrohnen gegen Chinas Marine

Dieses Video wurde am 10. Juli 2025 von DW Deutsch auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Taiwan rüstet auf: Um sich gegen eine mögliche chinesische Invasion zu wappnen, setzt das Land auf unbemannte Seedrohnen. Die Firma Thundertiger, ehemals Bootsbauer, produziert nun Hightech-Waffensysteme.

Taiwans Firma Thundertiger, ehemals Hersteller von Freizeitbooten, produziert nun die Seedrohne Sehark, eine potenzielle Bedrohung für feindliche Kriegsschiffe. Diese Entwicklung erfolgt angesichts zunehmender chinesischer Marineübungen in der Region und Warnungen vor einem möglichen Angriff auf Taiwan. Inspiriert von der ukrainischen Kriegsführung, setzt Taiwan auf Seedrohnen als Teil einer intelligenten Strategie, um der zahlenmäßig überlegenen chinesischen Marine entgegenzutreten. Die Sehark-Drohne könnte im Falle eines Konflikts eine entscheidende Rolle spielen.

Die Tests mit der Sehark auf offener See verliefen positiv. Die Drohnen sind mit Kameras und Kommunikationssystemen ausgestattet, um Störversuchen standzuhalten. Im Kriegsfall könnten sie zur Aufklärung eingesetzt oder direkt in Schiffe gesteuert werden. Seedrohnen sind Teil einer umfassenden Drohnenstrategie Taiwans. Da China den Weltmarkt für Drohnen und Drohnenteile dominiert, ist eine Beschaffung von dort ausgeschlossen.

Um unabhängig von China zu werden, setzt Taiwan auf heimische Produktion und Importe aus befreundeten Ländern. Das Militär verlangt eine strikte ‚chinafreie‘ Lieferkette von seinen Auftragnehmern. Obwohl dies zunächst eine Herausforderung darstellte, konnte Thundertiger mithilfe taiwanesischer, US-amerikanischer und europäischer Unternehmen eine Seedrohne entwickeln, die zu 100% auf chinesische Teile verzichtet. Dies ist zwar teurer, aber unerlässlich für die nationale Sicherheit.

Taiwan plant, seine Produktionskapazitäten weiter auszubauen. Ziel ist es, eines Tages eine Seedrohne pro Tag zu produzieren. Diese Drohnen sollen nicht nur militärischen Zwecken dienen, sondern auch in zivilen Bereichen eingesetzt werden. Der Fokus liegt jedoch klar auf der Verteidigungsfähigkeit, um im Falle eines Angriffs oder einer Blockade durch China autark agieren zu können.

Um im Falle eines Konflikts autark agieren zu können, ist der Aufbau einer eigenen Lieferkette unerlässlich, so Casey Fun von DZ.