Dieses Video wurde am 4. Juli 2025 von BR24 auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.
Die Debatte um Abschiebungen nach Afghanistan spitzt sich zu. Nun plant der Innenminister Gespräche mit den Taliban, was auf heftigen Widerstand stößt. Ist die Zusammenarbeit mit einer Terrororganisation legitim?
Nachdem im August letzten Jahres der erste Flug mit afghanischen Straftätern nach Kabul startete, ruhen die Abschiebungen. Nun will Bundesinnenminister Dobrindt dies ändern und Gespräche mit den Taliban suchen. Er argumentiert, dass für regelhafte Rückführungen Gespräche unerlässlich seien. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge befanden sich im Mai über 11.000 ausreisepflichtige Afghanen in Deutschland, viele davon geduldet. Die Ausreisepflicht ist jedoch derzeit ausgesetzt.
Der Innenminister erwägt nun, direkt mit den Taliban über die Aufnahme von Ausreisepflichtigen zu verhandeln, obwohl die Terrororganisation international nicht anerkannt ist. Die Bundesregierung hält sich bedeckt, welche Kontaktmöglichkeiten bestehen.
In der Regierungskoalition gibt es Widerstand gegen direkte Gespräche mit den Taliban. Kritiker bemängeln einen Interessenswiderspruch, da man einerseits den Terror bekämpfe, andererseits aber mit den Taliban kooperieren würde. Die SPD bevorzugt Verhandlungen über Drittstaaten wie Katar anstelle von direkten Gesprächen mit den Taliban.
Die Kritik an den Plänen des Innenministers wächst. Es wird bemängelt, dass Verhandlungen mit einer nicht anerkannten Terrororganisation die Glaubwürdigkeit der deutschen Außenpolitik untergraben könnten und andere politische Lösungen bevorzugt werden sollten.
Deutschland steht vor einer Zerreißprobe: Einerseits die Notwendigkeit, Ausreisepflichtige abzuschieben, andererseits die moralischen Bedenken angesichts einer Zusammenarbeit mit den Taliban. Die Debatte um Abschiebungen nach Afghanistan bleibt somit hochaktuell.
Die direkte Verhandlung mit den Taliban über Abschiebungen birgt Risiken für die Glaubwürdigkeit Deutschlands im Kampf gegen den Terror. Eine Zusammenarbeit sollte kritisch hinterfragt werden.