Tramadol: Die tödliche Sucht – Einblicke und Forderungen

Dieses Video wurde am 29. Juni 2025 von ZDFheute Nachrichten auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

Tramadol – ein Schmerzmittel, das Leben zerstören kann. Die Geschichte von Marco zeigt die dunkle Seite der vermeintlichen Hilfe. Angehörige fordern strengere Kontrollen, um andere vor dem unvorstellbaren Leid zu bewahren.

Marco, ein Berliner Junge, stirbt mit 23 an einer Überdosis. Seine Mutter, Tanja Albroscheid, erinnert sich an die Medikamentensucht, die sein Leben zerstörte. Sie schildert, wie er sich veränderte und wie sie ihn zu einer Therapie bewegen wollte. Doch es kam zu spät. Die Geschichte von Marco ist tragisch und wirft ein Schlaglicht auf die Gefahren von Tramadol, einem weit verbreiteten Schmerzmittel. Dieses Opioid birgt ein hohes Suchtpotenzial, das oft unterschätzt wird.

Tramadol ist ein vom Pharmaunternehmen Grünental entwickeltes Schmerzmittel. Ärzte verschreiben es oft bei chronischen Schmerzen. Suchtforscher Bernt Werse betont, dass das Ausmaß des Medikamentenmissbrauchs in Deutschland weitgehend unbekannt ist. Studien zeigen, dass viele junge Menschen opioidhaltige Schmerzmittel konsumieren. Die körperliche Abhängigkeit kann schnell entstehen, oft schneller als bei anderen Drogen wie Ecstasy. In der Saalusklinik Lindo werden Menschen behandelt, die von Medikamenten abhängig sind.

Lea, eine Patientin der Saalusklinik, leidet seit Jahren unter chronischen Schmerzen. Über eine Freundin kommt sie an Tramadol, das ihr Vater nach einer Operation verschrieben bekommen hatte. Zuerst ist sie euphorisiert, doch bald merkt sie, dass sie süchtig wird. Psychologe Robert Schöneck behandelt regelmäßig Patienten wie Lea. Er fordert, dass die politisch Verantwortlichen handeln und die Verfügbarkeit von Tramadol einschränken.

Zuständig für strengere Regeln ist das Bundesgesundheitsministerium. Bereits 2009 gab es Meldungen über Missbrauch. 2011 stimmte ein Ausschuss gegen schärfere Regulierungen, obwohl es Hinweise auf Interessenskonflikte gab. Der Notfallmediziner Janos Damen kritisiert diese Entscheidung scharf. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Union stellt eine neue Prüfung in Aussicht. Eine Möglichkeit wäre, Tramadol als Betäubungsmittel einzustufen.

Tanja Albroscheid glaubt, dass strengere Regeln ihren Sohn hätten retten können. Marco fälschte Rezepte, um an Tramadol zu gelangen. Sie fordert, dass opioidhaltige Medikamente stärker reguliert werden. Mit anderen Müttern hat sie eine Petition gestartet, um auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Ihr Ziel: Der Tod ihrer Kinder soll nicht umsonst gewesen sein. Schärfere Kontrollen könnten den illegalen Bezug erheblich erschweren.

„Die Verfügbarkeit muss eingeschränkt und die Regelungen verschärft werden, um Menschen vor den Gefahren von Tramadol zu schützen und die steigende Zahl an Medikamentensüchtigen einzudämmen.“