NATO-Gipfel: Eskalation im Iran überschattet Treffen

Dieses Video wurde am 24. Juni 2025 von phoenix auf YouTube veröffentlicht. Zum Original-Video auf YouTube.

In Den Haag spitzt sich die Lage beim NATO-Gipfel zu. Im Fokus stehen die Erhöhung der Verteidigungsausgaben und die wachsende Besorgnis über die Situation im Iran. Kann die NATO eine gemeinsame Linie finden?

Der NATO-Gipfel in Den Haag steht im Zeichen erhöhter Verteidigungsausgaben und der angespannten Lage im Iran. Mein Kollege Mark Steinhäuser berichtet live vor Ort. Bundeskanzler Friedrich Merz betonte im Bundestag die Notwendigkeit, in die Sicherheit Deutschlands und Europas zu investieren. Heute Abend wird auch US-Präsident Donald Trump erwartet, bevor morgen der eigentliche Gipfel beginnt. Hinter den Kulissen wird bereits intensiv an der Abschlusserklärung gearbeitet, die sich auf die Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 5% des BIP konzentrieren soll.

Admiral Rob Bauer, der langjährige Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, äußert sich zu den Erwartungen an den Gipfel. Er betont die Schwierigkeit, souveräne Staaten auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören, sieht aber auch die Notwendigkeit, die Produktion von Verteidigungsgütern auszuweiten. Die NATO stellt die Hälfte der Weltwirtschafts- und Militärmacht dar, was sie in eine gute Position bringt, um globale Probleme anzugehen.

Die Erhöhung der Verteidigungsausgaben ist ein wichtiges Thema. Admiral Bauer verweist darauf, dass die Beschaffung von Kapazitäten ebenso wichtig ist wie die finanziellen Mittel. Es reicht nicht, nur Geld auszugeben; es muss auch in effektive Verteidigungssysteme investiert werden. Die NATO muss ihre Produktion erweitern, um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden und Just-in-Time-Prinzipien zu überwinden.

„Es ist schwierig, souveräne Staaten auf ein Ziel zu einigen. Der Generalsekretär muss die Nationen an Bord holen, damit die NATO ihre Aufgaben erfüllen kann. Einigung ist aber wichtig!

Ein weiteres drängendes Thema ist der Krieg im Nahen Osten und die mögliche Eskalation im Iran. Admiral Bauer hält eine NATO-Beistandsverpflichtung nach Artikel 5 für unwahrscheinlich, solange kein Mandat der Staatengemeinschaft vorliegt. Er stimmt jedoch zu, dass der Iran daran gehindert werden muss, Atomwaffen zu besitzen. Mark Rutte hatte sich zuvor ähnlich geäußert, was die Angriffe auf iranische Nuklearanlagen betrifft.

Volodymyr Selenskyj ist bereits in Den Haag eingetroffen und wurde von Mark Rutte begrüßt. Trotz anfänglicher Widerstände gegen seine Teilnahme ist er nun beim Empfang des niederländischen Königspaares anwesend. Der Gipfel bietet eine Plattform, um die Unterstützung für die Ukraine zu bekräftigen und die strategische Ausrichtung der NATO angesichts der aktuellen Bedrohungen zu diskutieren. Phönix wird live aus Den Haag berichten.